Der TrichoScan zur Diagnostik von Haarausfall

Als TrichoScan-Verfahren wird eine computergestützte Analysemethode bei Haarausfall bezeichnet. Dabei bestimmt man sowohl die Haardichte als auch den Haarwurzelstatus. Es handelt sich um ein schmerzfreies Verfahren, bei der lediglich eine kleine Stelle der Kopfhaut rasiert werden muss. Als Hilfsmittel gilt ein bestimmtes Färbemittel. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über das TrichoScan-Verfahren.

Von Jens Hirseland

Zu den häufigsten Formen des Haarausfalls zählt insbesondere der männliche Haarausfall, auch Alopecia androgenetica genannt. Dabei wird der Haarausfall entweder durch

  • hormonelle Einflüsse
  • Alterungsentwicklungen oder
  • genetische Gründe

verursacht.

Als typisches Merkmal dieses Haarausfalls gelten Geheimratsecken an der Stirn sowie der Verlust von Haaren am Scheitel und am Hinterkopf. Letztlich bleibt lediglich ein Haarkranz hinten und unten an der Seite übrig. Es gibt aber noch weitere Krankheitsformen, die mit Haarverlust einhergehen, wie beispielsweise Lupus erythematodes.

Funktion des TrichoScans

Bei einem TrichoScan handelt es sich um eine Diagnosemethode zur Untersuchung von Haarausfall. Er zählt zu den modernen Verfahren des Trichogramms. Im Rahmen eines Trichogramms lassen sich sowohl Daten über die Haardichte als auch über die Haarwurzeln ermitteln.

Ein Trichogramm ist für Menschen, die unter Schmerzempfindlichkeit leiden, jedoch recht unangenehm. Um das Endresultat nicht zu verfälschen, darf die Testperson ihre Haare ungefähr eine Woche vor der Durchführung des Trichogramms nicht mehr waschen.

Im Unterschied zu einem Trichogramm wird bei einem TrichoScan mit einem Computerprogramm gearbeitet. Darüber hinaus ist es nicht mehr notwendig, Haare schmerzhaft zu entfernen, da lediglich ein kleiner Abschnitt der Kopfhaut rasiert zu werden braucht.

Vorzüge und Anwendung

Das TrichoScan-Verfahren hat den großen Vorteil, dass es keinerlei Schmerzen verursacht. So erfolgt die Analyse nicht mehr aus der Kopfhaut. Lediglich ein ungefähr 16 bis 20 Millimeter durchmessendes Teil rasiert man an einer Stelle ab. Diese Stelle kann in der Regel gut verdeckt werden.

Die Durchführung eines TrichoScans erfolgt, wenn bereits Haarausfall besteht, um zu überprüfen, ob tatsächlich Haare verlorengehen. In manchen Fällen kommt ein TrichoScan auch bereits bei klar eingetretenem Haarausfall zur Anwendung. Das Gleiche gilt, um Haarausfall bei einer Erkrankung zu überprüfen.

Man erhält Informationen über

  • die Haardichte
  • die Haarfülle
  • die Anzal der Haare in den unterschiedlichen Wachstumsphasen
  • das Längenwachstum in den Tagen zuvor

Ablauf

Zu Beginn des TrichoScans rasiert man zunächst kleinere Areale von etwa 2 Quadratzentimetern an der Kopfhaut ab. Wichtig ist jedoch, dass noch einige kleine Stoppeln an der Kopfhaut übrigbleiben. Während der Rasur wird eine Schablone verwendet.

Drei Tage später erfolgt das Einfärben der Haarstoppel mit einem Färbemittel. Auf diese Weise lässt sie sich nicht von den wachsenden Haaren unterscheiden. Mithilfe einer Fotokamera fertigt man dann eine größere Aufnahme des Bereiches an, der rasiert wurde.

Durch den Einsatz eines Spezialprogramms kann das Bild ausgewertet werden. Dadurch hat der Arzt die Gelegenheit, auf die Haarwachstumsrate und andere Werte zurückzugreifen.

Bei Bedarf ist es auch möglich, die TrichoScan-Untersuchung zu wiederholen. Für den Fall, dass lediglich die Haaranzahl innerhalb eines Areals festzulegen ist, erfolgt die TrichoScan-Untersuchung bereits am gleichen Tag.

Weil ein menschliches Haar pro Monat lediglich 10 Millimeter wächst, lässt sich der Therapieerfolg meist erst nach drei oder vier Monaten erkennen. Dank des TrichoScan-Verfahrens gelingt dies jedoch schon nach nur vier Wochen.

Auf diese Weise kann der Arzt feststellen, welche Form von Haarausfall konkret vorliegt. Im Unterschied zu einem Trichogramm werden die Haare nicht ausgezupft und lassen sich normal waschen; darüber hinaus liegt rascher ein genaues Resultat vor.

Testresultat

Während Haare innerhalb der ersten drei Tage nach dem Rasieren und vor der Aufnahme eines Fotos nachwachsen, ist dies bei Haaren, die sich in der Ruhephase befinden, nicht der Fall. Schließlich wertet man den Anteil der Haare innerhalb der Wachstumsphase aus.

In der Regel sind in der Wachstumsphase ungefähr 85 bis 90 Prozent der Haare vorhanden. Da der Testbefund digital abgespeichert wird, lässt er sich zur Kontrolle der Therapie jederzeit wieder abrufen.

Während die privaten Krankenkassen die Kosten für einen TrichoScan zumeist übernehmen, kommt er dagegen im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen nicht vor.

Nebenwirkungen

Größere Nebenwirkungen sind bei einem TrichoScan nicht zu befürchten. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass eine allergische Reaktion gegen das Färbemittel auftritt. Weitere Risiken sind nicht bekannt.