Herzprobleme durch HIV: Ohne antivirale Therapie kann der HI-Virus den Herzmuskel verformen

Von Cornelia Scherpe
12. Dezember 2013

Eine Infektion mit dem HI-Virus gehört noch immer zu den schlimmsten Dingen, an denen ein Mensch erkranken kann. Durch HIV kann sich über Monate oder Jahre hinweg die gefürchtete Immunschwäche Aids entwickeln. Die moderne Medizin kann das Leiden zwar noch nicht heilen, doch es gibt inzwischen antivirale Therapien.

Anzahl der Viren im Blut entscheidet über Gesundheit

Der Sinn dieser Behandlung ist es, die Virenlast im Blut möglichst gering zu halten. Das soll den HI-Virus im Zaun halten und so das Leben verlängern. Viele HIV-Patienten erreichen durch eine konsequente Therapie inzwischen eine fast normale Lebenserwartung.

Herzinsuffizienz als Folge der Vireninfektion

Wie wichtig die medikamentöse Kontrolle der Viren ist, zeigt nun auch eine aktuelle Studie. In dieser wurden 65 HIV-positive Menschen eingehend untersucht und zeigten bereits eine klare Herzinsuffizienz. Diese Herzschwäche stellte sich bei weiteren Untersuchungen als sehr bedenklich heraus, vor allen Dingen weil bei fast 50 Prozent der Patienten bereits der Herzmuskel verformt war.

Die Blutanalyse der Patienten ergab, dass bei der Mehrheit der Teilnehmer die Virenlast im Blut eindeutig zu hoch war. Wessen Virenzahl oberhalb der Nachweisgrenze lag, dessen Risiko auf schwere Schäden am Herzen war um 75 Prozent erhöht. Wer dagegen in guter antiviraler Therapie war und die Viren so unterdrückt worden, dessen Risiko lag nur bei 43 Prozent.

Daraus leiten die Forscher klar ab, dass eine antivirale Therapie extrem wichtig ist und von jedem mit HIV in Anspruch genommen werden sollte. Es gibt jedoch auch Patienten, die trotz der Medikamente eine Virenlast oberhalb der angesetzten Grenze haben. Diesen Patienten raten die Forscher, die Therapie in jedem Fall fortzusetzen und zusätzlich regelmäßig zum Kardiologen zu gehen. Der Herzspezialist kann dann mittels Echokardiographie frühzeitig erkennen, ob Verformungen am Herzen entstehen und entsprechend handeln.