Zahl der Neuinfektionen mit HIV ist in Deutschland deutlich gestiegen

Von Cornelia Scherpe
15. November 2013

Der Kampf gegen den HI-Virus ist noch immer ein großes Problem der Menschheit. Zum Glück gibt es inzwischen diverse Medikamente gegen HIV, sodass die Viren zumindest in Schach gehalten werden und der Ausbruch von Aids deutlich in die Zukunft geschoben wird.

Bei einer gut eingestellten Therapie können die HIV-positiven Menschen inzwischen fast eine normale Lebenserwartung erreichen. Dieser Therapieerfolg ist ein Grund dafür, dass es inzwischen deutlich mehr Menschen mit HIV gibt. Sie leben länger und fallen daher statistisch auch auf. Allein in Deutschland hat sich im Vergleich zu den frühen 1990ern die Zahl der Patienten um den Faktor fünf erhöht.

Zahl der Neuinfektionen steigt

Allerdings ist nicht nur die Zahl der HIV-Infizierten an sich gestiegen, sondern leider auch die Rate der Neuinfektionen. Dies hat mit dem Therapieerfolg freilich nichts zu tun, sondern zeigt nur, dass die Menschen offenbar weniger Vorsicht walten lassen.

Viele sind HIV-positiv und wissen es nicht

Das Robert Koch-Institut sieht das Problem in der Tatsache, dass es zu viele Menschen gibt, die HIV in sich tragen, jedoch nichts davon wissen. Da es zunächst keine schweren Symptome gibt, sind diese Patienten ein enormes Risiko für andere Menschen und übertragen den Virus unwissend auf ihre Sexualpartner. Das Institut geht nach einer aktuellen Schätzung davon aus, dass allein hierzulande 14.000 Menschen HIV-positiv sind und nichts davon wissen. Gut 25 Prozent dieser Betroffenen haben sich erst 2012 infiziert und leben nun mit dem Virus.

Statistisch gesehen kann es bis zu fünf Jahren dauern, bevor ein Test gemacht und eine entsprechende Therapie eingeleitet wird. Bevor durch Medikamente die Zahl der Viren im Körper gesenkt wird, ist das Risiko auf eine Ansteckung bei ungeschütztem Sex noch viel höher.