HIV-Epidemie in Südafrika: Fast ein Drittel der Schülerinnen ist infiziert

Von Nicole Freialdenhoven
18. März 2013

Südafrika gehört zu den Ländern mit den höchsten HIV- und AIDS-Raten der Welt. Jedes Jahr sterben etwa 260.000 Personen an den Folgen von AIDS, insgesamt sechs Millionen Südafrikaner gelten als infiziert. Dies entspricht etwa 12% der Bevölkerung.

Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht, denn eine neue Studie ergab nun, dass bereits 28% der Schülerinnen im Land HIV-infiziert sind. Bei den männlichen Schülern waren es nur 4%.

Der Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi macht dafür die sogenannten Sugar Daddies verantwortlich; ältere Männer, die junge Mädchen für Sex bezahlen. In manchen Regionen Südafrikas ist zudem der Glaube weit verbreitet, dass Sex mit Jungfrauen Heilung von AIDS bedeutet.

So werden immer wieder junge Mädchen - manche nicht älter als 12 Jahre - von ihren Familien gezwungen, ältere HIV-infizierte Männer zu heiraten, die sich davon ihre Heilung versprechen.

So verwundert es kaum, dass die Statistik auch 94.000 minderjährige Schwangere pro Jahr zählt, die jüngsten Mädchen gerade einmal 10 Jahre alt. Dazu kamen 77.000 Abtreibungen.

Mit neuen Programmen, die freiwillige AIDS-Test und die Verteilung von Kondomen vorsieht, sollten in den südafrikanischen Schulen neue Aufklärungskampagnen für Hilfe sorgen.