Trügische Sicherheit: Hepatitis C unter HIV-Patienten auf dem Vormarsch

Von Nicole Freialdenhoven
3. Dezember 2012

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages weisen Mediziner darauf hin, dass die immer besser gewordenen medikamentösen Therapien HIV-Kranke häufig in trügerische Sicherheit wiegen. Sie glauben, dass sie durch die Medikamente auch gegen andere Krankheiten geschützt sind und riskieren wieder häufiger ungeschützten Geschlechtsverkehr ohne Kondome. Dadurch kam es jedoch in den letzten Jahren zu einem starken Anstieg an Hepatitis C-Infektionen unter homosexuellen HIV-Kranken.

Dies zeigt eine Studie des Universitätsspitals in Zürich für die Schweizerische HIV-Kohortenstudie, die die Daten der letzten Jahre miteinander verglichen. Danach stieg die Zahl der neuen Hepatitis C-Infektionen seit 1998 um das 18-fache an. Im Schnitt infizierten sich heute 4,1 Personen während 100 Patientenjahren. Bei Heterosexuellen blieb sie dagegen konstant niedrig.

Mediziner raten dazu, trotz der gesunkenen Gefahr einer HIV-Infektion weiterhin stets "safer sex" zu praktizieren und Kondome zu verwenden.

Erfreulich: Die gleiche Studie belegt, dass neue HIV-Kombinationstherapien nicht nur wesentlich effektiver geworden sind, sondern auch besser verträglich sind und deshalb von mehr Betroffenen genutzt werden können. Trotzdem gilt AIDS noch lange nicht als besiegt.