Vergabe mancher Antiepileptika birgt eine Gefahr für Menschen mit HIV

Von Cornelia Scherpe
11. Januar 2012

Epilepsie und HIV treten recht häufig gemeinsam auf. Erhebungen haben ergeben, dass von zehn Menschen mit HIV mehr als einer einmal in seinem Leben unter einem epileptischen Anfall leidet.

Dieses Zusammenspiel kann vor allen Dingen dann sehr gefährlich werden, wenn der Betroffene die falschen Antiepileptika bekommt. Eine Studie hat nämlich ergeben, dass es zu verschiedenen Wechselwirkungen kommen kann, die auch schnell das Patientenwohl gefährden. Das Problem ist, dass HIV-positive Menschen zur Therapie antiretrovirale Mittel bekommen. Diese vertragen sich aber oft nicht mit den Antiepileptika, die gegen die neuen Anfälle verschrieben werden.

Eine Prüfung auf das gute Zusammenspiel der beiden Mittel ist extrem wichtig. Aufgrund von Studienergebnissen konnte man nun eine Leitlinie entwickeln, die den Ärzten bei der Verschreibung helfen soll. Besonders gefährlich für HIV-Patienten sind demnach die schon etwas älteren Antiepileptika. Diese bewirken eine Freisetzung von Enzymen, die zur Unverträglichkeit führen. Die Toxizität steigt, die Mittel wirken also wie Gift im Körper und schädigen schnell die Leber. Hierzu zählen die Mittel: Carbamazepin, Phenytoin, sowie Phenobarbital.

Das Schlimmste ist aber nicht die Unverträglichkeit, sondern die hohe Wahrscheinlichkeit, dass so die Wirkung der HIV-Therapie gemindert werden kann. Das wiederum führt schneller zur gefürchteten Immunschwäche und damit auch zu AIDS. In der Studie musste die Dosis der antiretroviralen Therapie direkt um 50 Prozent erhöht werden, damit die Patienten noch davon profitierten.