HIV durch Kontakt mit Spritzen - wie hoch ist das Risiko in der Praxis?

Das Risiko einer Infektion durch Nadeln ist in der Realität nicht so drastisch, wie man vermuten könnte

Von Cornelia Scherpe
28. Oktober 2011

Jeder Mensch weiß, dass man sich mit HIV infizieren kann, wenn man Sex mit einem Erkrankten hat oder in Kontakt mit Spritzen kommt, die dieser benutzt hat. Aber wie hoch ist das Risiko in der Praxis wirklich? Zu wie vielen Infektionen kommt es durch benutzte Spritzen?

HIV-Fälle durch Nadelkontakt

Tatsächlich sieht es in der Realität nicht so drastisch aus, wie man vermuten könnte. Ein echtes Risiko stellt die Nadel nur noch dar, wenn sie erst vor kurzer Zeit benutzt worden ist. Liegt sie schon länger herum, ist das noch übrige Blut daran geronnen und kann so kaum noch HI-Viren übertragen.

Auch "frische" Spritzen müssen nicht in jedem Fall das Virus sofort weitergeben. Tatsache ist, dass seit mehr als 20 Jahren keine neuen HIV-Fälle durch Nadelkontakt aufgetreten sind.

Gefahr für Krankenhauspersonal

Eine minimale Gefahr besteht eigentlich nur für Krankenhauspersonal. Wenn HIV-positive Patienten mit großkalibrigen Nadeln behandelt werden und es dann zu einer tiefen Stichverletzung kommt, könnten Viren übertragen werden. Nach einem solchen Zwischenfall wird die Einstichstelle beim Betroffene zur Vorsicht mit einer hoch desinfizierenden Lösung behandelt und die Stelle fest gedrückt, damit das Blut zurück fließen kann.