Mit einer Impfung gegen das Pockenvirus könnte man auch HIV habhaft werden

Pockenimpfungen im Kampf gegen HIV

Von Cornelia Scherpe
28. Mai 2010

AIDS - jeder kennt diese schreckliche Krankheit, die das Immunsystem des Betroffenen langsam aber sicher zum Versagen bringt. In vielen Fällen endet der Krankheitsverlauf leider tödlich. 1950 erforschte man die Erkrankung erstmals, sie trat in Afrika auf und feierte dann ihren traurigen Siegeszug über den ganzen Planeten.

Sie breitet sich durch eine Ansteckung via Geschlechtsverkehr oder dem gemeinsamen Nadelgebrauch in der Drogenszene aus. Ist man infiziert, werden spezielle weiße Blutkörperchen, die T-Helferzellen, befallen und sterben langsam im Körper aus. Das Ergebnis ist eine immer stärker werdende Immunschwäche.

Der Zusammenhang zwischen Pockenimpfungen und HIV

An der George Mason University in Virginia hat man nun eine Theorie aufgestellt, die eine weitere Ursache für die Verbreitung des Virus liefert: fehlende Pockenimpfungen. Seit das Pockenvirus ausgerottet ist und demnach auch die Impfungen dagegen auf der ganzen Welt schwanden, ist HIV stärker auf dem Vormarsch, als je zuvor.

Diese Auffälligkeit untersuchten die amerikanischen Wissenschaftler genauer. Sie erkannten, dass auf den T-Helferzellen kleine Eiweißmolekül sind, die beide Viren als Eintrittsportal ins menschliche Immunsystem nutzen. Die Pockenimpfung hat dieses Molekül blockiert und damit auch dem HIV-Virus die Tür vor der Nase zugeschlagen. Erste Tests mit HIV-Erkrankten scheinen die Theorie zu bestätigen.