Neues Medikament schützt vor HIV Infektion

Von Thorsten Hoborn
8. Februar 2010

Die Einnahme von Medikamenten als Schutz vor Infektionen ist eine gängige Methode, die zum Beispiel bei Malaria angewendet wird. Mediziner arbeiten aktuell an einem Medikament, welches vor einer Ansteckung mit dem Immunschwächevirus HIV schützen könnte. Gut verträgliche Wirkstoffe, wie Tenofovir und Emtricitabin, müssten nur ein Mal täglich eingenommen werden und würden am Ort der Übertragung eine Art Schutzfilm aufbauen. Derzeit laufen dazu sechs große klinische Studien mit insgesamt 19000 Teilnehmern. Einen 100-prozentigen Schutz vor HI Viren werden die Tabletten jedoch niemals bieten können, weshalb "Safer Sex" mit Kondomen durch sie nicht ersetzt werden kann. Sie schützen ebenfalls nicht vor sexuell übertragbaren Erkrankungen.

Sinnvoll wäre das neue Medikament jedoch für Prostituierte, infizierte Partner mit Kinderwunsch und Menschen mit einem hohen Infektionsrisiko. Wer sich das Medikament wird leisten können, ist bisher unklar. Gesundheitspolitisch ist die Minimierung des HIV Übertragungsrisikos sehr von Bedeutung, daher könnten die Tabletten womöglich subventioniert werden.