Auf der Suche nach dem Ursprung von AIDS: HIV-Seuche begann in Kamerun und Kinshasa

Von Ingo Krüger
6. Oktober 2014

Britische Wissenschaftler haben Herkunft und Verbreitung des HI-Virus rekonstruiert. Demnach liegt der Ursprung des Auslösers von AIDS in Kamerun. Von dort gelangte er nach Kinshasa, der heutigen Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo.

Die Forscher nutzten archivierte Proben des genetischen Codes des HI-Virus aus den 1950er Jahren. Erstmals in der Region aufgetaucht war der Erreger 30 Jahre zuvor. Faktoren wie zunehmende Mobilität dank verbesserter Eisenbahnverbindungen, Arbeitsmigration, ungeschützter Geschlechtsverkehr sowie das Bevölkerungswachstum begünstigten die Verbreitung des Erregers.

Die Verbreitung des Virus

Die Weltöffentlichkeit nahm das HI-Virus erst in den 1980er Jahren wahr. Bis heute haben sich weltweit rund 75 Millionen Menschen mit dem Erreger infiziert.

Varianten des SI-Virus (Simian Immunodeficiency Virus), die bei Affen auftraten, wurden vermutlich im frühen 20. Jahrhundert wenigstens 13-mal von den Tieren auf Menschen übertragen, darunter auch viermal die häufigste und aggressive Form HIV-1. Wahrscheinlich hatten Jäger Affen in Kamerun gejagt und dann deren Fleisch per Schiff zum Verzehr nach Kinshasa gebracht.