HIV-Patienten im fortgeschrittenen Alter: Vorurteile in Pflegeheimen

Von Nicole Freialdenhoven
18. März 2014

Eine Infektion mit HIV ist schon lange kein Todesurteil mehr: Bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn erfreuen sich HIV-infizierte Menschen mittlerweile fast der gleichen Lebenserwartung wie gesunde Menschen.

Dies führt jedoch zu neuen Problemen, denn mit steigendem Alter wächst auch bei den HIV-Kranken die Pflegebedürftigkeit - und noch immer stoßen sie auf Diskriminierung und Ablehnung bei der Vergabe von Pflegeheimplätzen.

Ansteckungsrisiko drastisch gesenkt

Bei einer 2013 in Österreich durchgeführten Umfrage gaben 50 von 91 befragten HIV-Kranken an, dass sie sowohl im Alltag als auch im medizinischen Bereich Diskriminierung erlebt haben. Viele trauen sich nicht, außer mit dem behandelnden Arzt über ihre Erkrankung zu sprechen, denn in der Bevölkerung hält sich weiterhin hartnäckig die Angst vor Ansteckungen.

Ärzte versichern dagegen, dass eine erfolgreiche HIV-Therapie das Ansteckungsrisiko um 96% senke, denn das Virus kommt dadurch nicht mehr in potenziell ansteckenden Körperflüssigkeiten wie Blut oder Sperma vor. Sie setzen auf verstärkte Aufklärungskampagnen um älter werdenden HIV-Kranken in Zukunft die Aufnahme in Pflegeheimen zu erleichtern.