Von wegen 3 Tage - Regel! Vorphase von Herpes Zoster kann auch Wochen andauern

Der schmerzhafte Virus hält sich nicht immer an den Plan, den die Lehrbücher vorgeben

Von Cornelia Scherpe
8. Februar 2013

Bei Herpes Zoster handelt es sich um eine Infektion mit Viren, die unter Laien auch Gürtelrose genannt wird. Die Krankheit zeigt sich durch die charakteristischen Bläschen, die sich an unterschiedlichen Stellen der Haut bilden können. Egal ob an Ober- oder Unterkörper: sie treten in der Regel nur auf einer Körperseite auf.

Die schmerzhafte Vorphase

Für die Betroffenen selbst sind nicht allein die Blasen unschön, das Leiden ist zudem äußerst schmerzhaft. Es gibt bei der Infektion eine sogenannte Vorphase, in der die Haut noch völlig normal aussieht, sich jedoch für den Patienten bereits die Schmerzen bemerkbar machen.

In den medizinischen Lehrbüchern der Welt steht, dass diese Phase meist nur 48 Stunden und auf keinen Fall länger als 72 Stunden dauert. Mit anderen Worten: bleiben die Schmerzen länger als drei Tage, ohne dass die Bläschen sichtbar werden, muss eine andere Krankheit vorliegen. Diese dogmatische Sicht ist allerdings nicht immer zutreffend, wie Ärzte aus den USA jetzt betonen.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Zwar deckt dieser Leitsatz in der Tat die meisten Fälle ab, jedoch hält der Virus sich schlicht nicht immer an den Plan, den man ihm zuschreibt. So berichten die Mediziner in ihrer aktuellen Veröffentlichung von sieben Menschen, bei denen die Schmerzen Tage oder gar Wochen anhielten, bevor die Haut sich sichtbar veränderte. In einem Fall dauerte es sogar 18 Tage, bis die Viren auch die Haut deutlich verändert hatten.

Die Patientin war 67 Jahre alt und litt unter Schmerzen im Bauchraum. Die Ärzte rätselten lange, was der Seniorin fehlte und wurden nach fast drei Wochen erst von den Bläschen an der linken Körperseite überrascht.