Gürtelrose und Schlaganfallrisiko: Medikamente verringern die Gefahr

Von Cornelia Scherpe
10. April 2014

Menschen mit Gürtelrose leiden an einer Vireninfektion. Sie tragen "Herpes zoster" in sich und leiden nach Ausbruch der Krankheit an schmerzhaftem Ausschlag an einer Körperseite. Doch nicht nur die Haut leidet, sondern auch der gesamte Organismus.

So haben Studien gezeigt, dass durch eine Gürtelrose auch das Risiko auf einen Schlaganfall steigt. Vor allen Dingen in jenen Fällen, in denen Hirnnerven mit betroffen sind, ist die Gefahr stark erhöht. Wie genau es zur Steigerung des Risikos kommt, ist bisher unklar, doch vermutlich ändert sich durch die Entzündungsprozesse auch die Gerinnung des Blutes.

Beginnende Gürtelrose begünstigt Hirnschlag

Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass man diesen Patienten durch eine medikamentöse Therapie helfen kann. 6.584 Menschen mit Herpes zoster nahmen an der Untersuchung teil, wobei nicht nur die Teilnehmer untereinander, sondern auch drei Lebensphasen jedes Teilnehmers verglichen worden.

Das Resultat der Studie ist, dass die Gefahr für einen Hirnschlag besonders beim Ausbruch der sichtbaren Gürtelrose am größten ist. In den ersten vier Wochen ist die Gefahr um 63 Prozent erhöht. Danach sinkt das Risiko im zweiten und dritten Krankheitsmonat auf 42 Prozent und liegt ab dem vierten Monat noch bei 23 Prozent. Diese Zahlen gelten aber nur für Patienten, die nicht direkt eine Therapie begonnen hatten.

Medikamente zur Senkung eines Schlaganfallrisikos

Wer dagegen orale Medikamente gegen den Virus einnahm, der konnte damit auch das eigene Risiko senken. Hier lag die Gefahr im ersten Monat einen Schlaganfall zu bekommen bereits nur bei 23 Prozent.

Die Studie kann zwar nicht mit Sicherheit sagen, dass diese Risikominimierung allein auf die Medikamente zurückgeht, doch es gibt mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Zusammenhang. Patienten mit Herpes zoster und einer beginnenden Gürtelrose sollten daher bei den ersten Symptomen sofort zum Arzt gehen - nicht nur der Haut, sondern auch des Gehirns zuliebe.