Bald verbesserte Ops bei Grünem Star? Ärzte testen Drainage-Implantat

Von Cornelia Scherpe
7. März 2013

Der Grüne Star gehört zu den Erkrankungen, die hierzulande am häufigsten zu einer Erblindung führen. Der Mediziner spricht vom sogenannten Glaukom. Ein Glaukom entsteht schleichend, wenn ein Mensch auf Dauer einen zu hohen Augeninnendruck hat. Das beschädigt mit der Zeit zum einen die Netzhaut und zum anderen den Sehnerv.

Das Sichtfeld schränkt sich daher immer weiter ein, bis der Patient erblindet. Um das zu verhindern, können Ärzte operativ eingreifen. Bei einer Laserbehandlung soll der Augeninnendruck normalisiert werden, indem im sogenannten Kammerwinkel eines Auges der Abfluss reguliert wird. Allerdings gelingt das nicht immer. Oft kommt es zu Verwachsungen, die das Ablaufen mit der Zeit erneut behindern und den Innendruck im Auge wieder ungesund steigen lassen.

Ein neues Verfahren soll nun aber die Erfolgsquote erhöhen. Ärzte an der Augenheilkunde-Klinik in Greifswald haben dafür ein neues Drainage-System entwickelt, das während der OP ins Auge implantiert wird. Es soll dort wie auch große Drainagen dafür sorgen, dass überschüssige Flüssigkeit aufgesogen und umgeleitet wird. So soll das Augenkammerwasser unter Kontrolle gebracht werden.

Das Implantat wird direkt hinter die Aderhaut des Auges gesetzt. Dort befindet sich von Natur aus ein winziger Hohlraum, sobald der Innendruck des Auges sehr niedrig ist. Dann wird zum Ausgleich eine Flüssigkeit gebildet, die den Druck wieder steigen lässt.

Bei Glaukom-Patienten ist er aber chronisch zu hoch. Daher soll die Drainage die Flüssigkeit umleiten und den Druck so zwischen zu niedrig und zu hoch einpendeln lassen. Man gedenkt, so viele bisher auftretenden Komplikationen künftig zu vermeiden. Bei 15 Freiwilligen Patienten mit Grünem Star wurde das System bereits getestet und die vorläufigen Ergebnisse sind viel versprechend.