Immun gegen Grippe: Mäuse können aufgrund eines Gendefekts nicht an der Grippe leiden

Von Cornelia Scherpe
10. Dezember 2013

Für viele Menschen ist es ein Traum, einfach immun gegen die immer wiederkehrenden Grippewellen sein und nicht mit Fieber und co. das Bett hüten müssen. Leider ist nicht einmal der Gang zur Grippeimpfung ein 100 Garant dafür, dass man nicht doch von den Viren erwischt und krank wird.

Fehlendes Gen sorgt für Immunität gegen Grippe

Umso erstaunlicher ist es daher, dass Forscher nun zum ersten Mal von Mäusen berichten können, die tatsächlich komplett immun gegen die Grippe sind. Dies gelingt nicht etwa durch eine Impfung, sondern liegt den Tieren im wahrsten Sinne des Wortes in den Genen. Entscheidend ist in diesem Fall das Tmprss2-Gen. Das Gen ist dafür zuständig, dass im Körper das Enzym namens "Tmprss2" gebildet wird. Dieses Enzym aktiviert in den Körperzellen das Eiweiß "Hämagglutinin A". welches aktiviert sein muss, damit die Grippeviren eine Infektion verursachen können. Sie heften sich an das Eiweiß und können nur so auch Nachbarzellen anstecken. Fehlt also das verantwortliche Gen, kommt es gar nicht erst zur Aktivierung des Eiweißes und die Viren sind trotz Eintritt in den Körper machtlos.

Den Zusammenhang testeten Forscher in einem Laborversuch, indem sie bei mehreren Mäuse das Genom so veränderten, dass das Tmprss2-Gen einfach nicht vorhanden war. Das Resultat war tatsächlich, dass sich die Tiere trotz Kontakt zum Erreger nicht anstecken konnten. Die Infektionskette in den Zellen war unterbrochen. So ließen sich im Körper der Mäuse zwar Viren nachweisen, diese waren aber inaktiv und daher zeigten die Tiere auch keine Beschwerden.

Sicherer Schutz vor Grippe könnte entwickelt werden

Die Forscher halten es für gut möglich, dass es Menschen auf der Welt gibt, die aufgrund ihrer Gene von Natur aus gegen die Grippe immun sind und sie glauben ebenfalls, dass man Medikamente entwickeln könnte, die künftig sicher vor einer Grippe schützen.