Neuer Grippe-Schnelltest soll den unnötigen Einsatz von Antibiotika verhindern

Von Cornelia Scherpe
25. November 2013

Noch immer verschreiben viele Ärzte viel zu leichtsinnig Medikamente aus der Gruppe der Antibiotika. Sobald ein Patient über etwas mehr Husten und Schnupfen klagt, wird sofort ein Antibiotikum auf Rezept vergeben. Selten überprüfen die Ärzte dabei, ob es sich überhaupt um eine bakterielle Infektion handelt. So nehmen auch viele Patienten mit einer Virusinfektion die Mittel und dabei wirken Antibiotika nur bei Bakterien. Doch auch eine auf Bakterien basierende Krankheit braucht noch lange nicht immer Antibiotika. Der Körper kann sich gegen leichte Infekte gut selbst wehren.

Neuer und einfacher Schnelltest

Damit die Überdiagnostik und die damit verbundene Ausgabe von Antibiotika ein Ende hat, hat ein US-Forschungsteam einen neuen Schnelltest entwickelt. Dieser soll den Ärzten dabei helfen, die Art und die Schwere des Infekts beim Patienten gut einzuschätzen und nur dann ein Antibiotikum herauszugeben, wenn es wirklich notwendig ist.

Der Test basiert auf einem vergleichsweise einfachen Prinzip. Der Arzt benötigt eine kleine Probe der Nasenschleimhaut oder der Rachenschleimhaut und kann dann mittels Test die Antikörper im Sekret des Patienten bestimmen. Das Testergebnis kann ausgeben, welche Infektion vorliegt und der Patient wird entsprechend therapiert.

Prüfung des Schnelltests

In der Studie wurde der Test bei 4,2 Millionen Menschen durchgeführt. Zudem gab es eine Kontrollgruppe. Der Schnelltest führte erfreulicherweise dazu, dass die Ärzte nur noch halb so oft ein Antibiotikum an ihre Patienten ausgeben mussten. Statt in 23 Prozent der Fälle erfolgte eine Verschreibung nun nur noch in elf Prozent der Fälle. Dafür stieg wie zu erwarten war der Einsatz von Therapien gegen Infektionen mit Viren. Der Schnelltest hatte den Ärzten nämlich zeigen können, dass eine Virusinfektion und nicht eine bakterielle Infektion vorhanden war. Der Einsatz antiviraler Therapien verdreifachte sich daher.