H7N9 vielleicht gefährlicher, als gedacht - Kann die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch übergehen?

Von Cornelia Scherpe
22. April 2013

Der Virus H7N9 ist auch als "Vogelgrippe" in den Medien bekannt geworden. Der Erreger gilt zwar als sehr gefährlich, allerdings war es bisher eher unwahrscheinlich, dass ein Mensch mit dem Virus in Kontakt kommt. Mediziner gingen nämlich davon aus, dass H7N9 nur von einem erkrankten Tier auf den Menschen übertragen werden kann.

Allerdings berichten Gesundheitsbehörden nun, dass es offenbar doch nicht so einfach ist. Es sind vereinzelte Fälle bekannt geworden, in denen ein infizierter Mensch den Erreger auf einen Mitmenschen übertragen hatte. Der Neuinfizierte hatte nachweislich keinen Kontakt zu einem betroffenen Tier, daher musste eine Übertragung von Mensch an Mensch stattgefunden haben.

Die WHO spricht nun von einer möglichen Gefahr, weshalb beim Umgang mit Patienten jetzt noch mehr Vorsicht angemessen ist. Aktuell werden drei Familien untersucht, die in Shanghai leben und deren Mitglieder sich offenbar gegenseitig angesteckt haben. Auch zwei Fälle in Peking werden derzeit auf diesen Verdacht hin untersucht.

Aktuell befindet sich ein internationales Forscherteam in China. Die 15 Wissenschaftler sollen genau klären, wie groß die tatsächliche Gefahr ist. Dafür wird nicht nur im Labor gearbeitet, sondern es sollen auch in vielen Regionen die Daten aus Krankenhäusern ausgewertet werden.

Bisher gehen die Experten aufgrund der wenig bekannten Fälle davon aus, dass die tatsächliche Gefahr einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung eher klein ist. Selbst wenn sich die Verdachtsfälle bestätigen, sollte man nicht in Panik geraten, so die WHO. In den meisten Fällen wird das Überspringen auf den Menschen ausbleiben. Offiziell handelt es sich bei H7N9 daher weiterhin um einen reinen Tiervirus.