Effektiver Grippeschutz - ein einzelnes Gen gibt den Ton an

Von Cornelia Scherpe
29. März 2012

Unser Körper muss sich auf sein Immunsystem verlassen können, denn er wird im Grunde jeden Tag mit Erregern konfrontiert. Die meisten davon werden auch von den Abwehrkräften erkannt und eliminiert. Manchmal kann es jedoch bei einem geschwächten Immunsystem oder bei besonders aggressiven Bakterien und Viren doch zu einer Krankheit kommen. Forscher haben nun herausgefunden, dass ein einzelnes Gen dabei eine ganz wesentliche Rolle spielt. "IFITM3" wurde im Versuch mit Mäusen als Schlüssel-Gen identifiziert.

Deaktivierte man es bei den Nagern, konnte ihr sonst gutes Immunsystem plötzlich auch leichte Viren nicht mehr abwehren. Eine harmlose Grippe, die sie innerhalb von 2 Tagen besiegt hatten, wurde bei diesem Durchlauf für sie auf einmal lebensgefährlich. Auch Menschen besitzen das Gen IFITM3, daher übertragen die Forscher ihre Ergebnisse auch auf uns. Zudem wurde bereits beim Ausbruch der Schweinegrippe 2009 festgestellt, dass viele Patienten, bei den H1N1 so schlimm am Werk war, dass sie stationär behandelt werden mussten, genau dieses Gen in einer defekten Form vorlag.

Die Forscher erklären auch, was IFITM3 zu etwas Wichtigem macht: das Gen steuert unsere Interferone. Das sind Eiweiße im Körper, die speziell dafür da sind, das Immunsystem zu mobilisieren und Viren und Bakterien als feindlich zu erkennen. Ist das Gen nicht voll funktionstüchtig, schläft offenbar auch das Immunsystem teilweise und lässt Erreger ungehindert durch.