Studie bestätigt Wirksamkeit von Tamiflu: Grippe kürzer und harmloser

In der Studie wird dem Medikament ein positiver Einfluss auf Dauer und Verlauf der Grippe bescheinigt

Von Cornelia Scherpe
4. Februar 2015

Tamiflu wird als Medikament eingesetzt, um Menschen mit einer Grippe zu therapieren. Durch die Einnahme soll sich die Dauer der Infektion verkürzen und der Verlauf an sich harmloser sein. Über das Für und Wider wurde bereits in vielen Debatten gestritten. Nun zeigt eine neue Analyse, dass Tamiflu offenbar hält, was es verspricht.

Verkürzte Grippedauer

Insgesamt waren 4.328 Menschen betreut worden. Alle hatten sich mit dem Grippe-Virus infiziert und es lagen genaue Daten zur Therapie, dem Krankheitsverlauf und eventuellen Unverträglichkeiten der Medikamente vor. Es zeigte sich, dass sich durch Tamiflu die Dauer der Grippe verkürzte.

Ohne lag sie bei 122,7 Stunden und mit bei 97,5 Stunden. Das bedeutet, dass sich das Leiden für die Patienten von durchschnittlich fünf Tagen auf vier verkürzt.

Die häufigen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen trafen bei Tamiflu einen von zehn Patienten, was sehr oft ist. Allerdings gilt es dabei zu bedenken, dass beide Symptome auch typisch für die Grippe an sich sind.

Harmloserer Verlauf

Insgesamt sinkt durch Tamiflu aber die Zahl der schweren Grippeverläufe. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Patienten seltener ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen, da der Verlauf harmloser ist.

Zudem kommt es laut der Forscher seltener zu einer Superinfektion. Bei einer solchen nutzen Bakterien den Zustand des geschwächten Körpers aus und siedeln ebenfalls im Körper. Die Patienten müssen dann zusätzlich Antibiotika gegen die Bakterien nehmen.

Die Studie bescheinigt Tamiflu also einen hohen Nutzen bei einer Grippe. Problem der Untersuchung ist jedoch, dass sie vom Hersteller des Medikaments in Auftrag gegeben wurde. Für Kritiker dürfte die Aussagekraft der Ergebnisse daher fragwürdig bleiben.