Die Multifokallinse in Massenproduktion - Heilung für den Grauen Star

Von Cornelia Scherpe
3. August 2012

Vor gut 20 Jahren machte eine Entwicklung von sich reden: die Multifokallinse. Diese Linse sollte als Implantat beim Menschen eingesetzt werden und so gegen den Grauen Star helfen.

Zwar können bereits jetzt neue Linsen via OP verpflanzt werden, doch die Multifokallinse ist etwas besonders. Bei Patienten mit einer eingetrübten Linse soll in einer Operation die alte Linse entfernt und nicht durch eine starre neue Linse, sondern durch die Multifokallinse ersetzt werden.

Das besondere an dieser Linse ist ihre Fähigkeit, sich an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Daher befindet sich auch der Zusatz "Multi" im Namen.

Ähnlich wie eine Gleitsichtbrille ist die Linse extrem anpassungsfähig und erleichtert so das Sehen ohne störende Stufen. So wird der Grauer Star binnen weniger Stunden geheilt. Was am Anfang noch nach Zukunftsmusik klang, hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten dank intensiver Arbeit zu einer Therapieform entwickelt.

Nun hat die Multifokallinse den Ärzten zufolge einen Qualitätsstandard erreicht, der die Anwendung für die breite Masse denkbar macht.

Die Technik ist so ausgereift, dass in Rostock das Verfahren ab sofort für alle Patienten der Augenabteilung in der Poliklinik angeboten wird. Bereits jetzt lässt sich abschätzen, wie viele Menschen auf diese neuen Methode zurückgreifen werden.

Derzeit werden allein in Deutschland 500.000 Eingriffe vorgenommen, bei denen Menschen mit Grauem Star sich eine neue Linse einsetzen lassen. Jetzt, da es die Multifokallinse gibt, wird diese Zahl definitiv gehalten werden oder sogar noch in die Höhe schnellen.

Patienten können auch bei dieser neuen Linse auf eine Unterstützung durch die Krankenkassen bauen.