Persönliches Risiko für Grauen Star senken: Vitamin C wirkt nachweislich

Studie deckt zwei Ernährungsgewohnheiten auf, die unmittelbar auf die Linsentrüben wirken

Von Cornelia Scherpe
4. April 2016

Der Augenarzt spricht von "Katarakt", wenn sich die Linse eintrübt. Da dies an einen grauen Schimmer erinnert, ist im Volksmund vor allen Dingen der Name "Grauer Star" bekannt. Die Betroffenen verlieren mehr und mehr die Sehkraft und am Ende kann nur eine Operation helfen. Dabei wird die eingetrübte Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt.

Ob man im Alter einmal erkrankt, ist vermutlich nur zu gut einem Drittel durch die Gene bestimmt. Den größeren Faktor macht der Lebensstil aus. Wer regelmäßig und ausreichend Vitamin C zu sich nimmt, senkt demnach das persönliche Risiko. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie.

Gene und Lebensstil als Indikator

Die britischen Forscher arbeiteten mit Zwillingspaaren. Es handelte sich um 2.054 Frauen, die allesamt europäische Wurzeln hatten. Die Gruppe sollte eigentlich nur genutzt werden, um genetisch bedingte Faktoren zu erfassen, doch es zeigte sich, dass man beim Grauen Star das Entstehungsrisiko nur zu 35 Prozent auf die Gene zurückführen kann.

Die Forscher mussten daher weiter gehen und die Ernährungsgewohnheiten der Zwillingspaare hinterfragen. Die Frauen füllten dafür einen detaillierten Fragebogen aus. Zu Beginn der Studie waren außerdem Fotos der Augen aufgenommen worden.

Anhand dieser Bilder konnten die Augenärzte abschätzen, ob eine Linse getrübt war. Nach zehn Jahren wurden von 324 Paaren erneut Fotos der Augen angefertigt und die aktuelle Trübung überprüft.

Ernährungsgewohnheiten im Fokus

Die Auswertung all dieser Daten kommt zu dem Schluss, dass es zwei Ernährungsgewohnheiten gibt, die unmittelbar auf die Linsentrüben wirken:

  1. An erster Stelle stand Vitamin C. Wer viel konsumierte, erkrankte zu 19 Prozent seltener an Katarakt. Lag die Krankheit bereits vor, bremste der Konsum immerhin das Fortschreiten aus und zwar um deutliche 33 Prozent gegenüber Patientinnen, die wenig Vitamin C in der Ernährung hatten.

  2. An zweiter Stelle stand Mangan, das die Gefahr für das Eintreten der Krankheit um 20 Prozent verkleinerte, bei bestehender Linsentrübung allerdings keinen verlangsamenden Effekt hatte.