Fluoreszenzmarker erleichtern die Therapie bei Tumoren des Gehirns

Von Katja Grüner
25. April 2013

Normalerweise sind Nadel-Biopsien das Standardverfahren bei der Diagnose und Behandlung von Hirntumoren. Nachdem mithilfe der Biopsie Gewebeproben entnommen wurden, mussten diese erst in der Neuropathologie auf Tumorzellen untersucht werden. Eine Neuerung auf diesem Gebiet ist der Einsatz des fluoreszidierenden Tumormarkers 5-ALA. Durch den Einsatz dieser Methode kann sofort eine exakte Diagnose noch im Operationssaal erfolgen, es muss nicht mehr auf die Ergebnisse der Pathologie gewartet werden.

Dies bestätigten Forscher der Universitätsklinik in Wien in einer aktuellen Studie. Der Patient trinkt vor dem Eingriff den in Wasser gelösten Stoff 5-ALA etwa vier Stunden vor der Operation. Dieser Stoff reichert sich dann in der vermuteten Tumorzelle im Gehirn an und leuchtet dann in roter Farbe, so dass die Operateure den Tumorherd und die aggressiven Zellen sofort lokalisieren können. Die Folge ist eine deutlich kürzere Dauer des Eingriffes und eine erhöhte Sicherheit.

Da nur die aggressiven Anteile der Tumore leuchten, kann vor Ort schnell gehandelt werden. Exakt an der richtigen Stelle kann dadurch eine Probe entnommen und der Tumorgrad bestimmt werden. Folge ist, dass gleich im Anschluss die richtige Therapie gewählt werden kann um dem Betroffenen eine längere Lebenserwartung zu ermöglichen.