Entstehung von Glioblastomen - Hirntumoren entwickeln sich aus Stammzellen des Hirns

Forscher setzen Hoffnung in die Hemmung der Tumorzellenentstehung durch den Einsatz von Rezeptor-Blockern

Von Cornelia Scherpe
26. September 2011

Bei Glioblastomen handelt es sich um eine besonders aggressive Form des Krebs. Diese Tumoren treten im Gehirn auf, wuchern schnell und stark und lassen Ärzten kaum eine Möglichkeit zur effektiven Therapie. Mediziner erforschen diese Krebsart intensiv, um bessere Diagnosemöglichkeiten und Therapien zu entwickeln. Hoffnung gibt es jetzt, da man entdeckt hat, dass diese Tumorzellen direkt aus Stammzellen des Hirns entstehen.

Tumore wandeln Stammzellen in Tumorstammzellen um

Das ist insofern überraschend, da ein Erwachsener nur noch wenige Stammzellen im Gehirn hat. Die Bildung neuer Nervenzellen verlangsamt sich bei erwachsenen Menschen so stark, dass kaum noch Stammzellen benötigt werden. Doch offenbar reichen auch die wenig verbliebenen, damit Glioblastome entstehen. Diese Tumoren nutzen nämlich nicht nur die Stammzellen im Hirn zur Tumorzellen-Bildung, sie wandeln die Stammzellen direkt in Tumorstammzellen um.

Rezeptor-Blocker könnte die Entstehung von Tumorstammzellen drosseln

Somit behalten die krankhaften Zellen die Eigenschaften einer Stammzelle: sie können sich selbst reproduzieren. Die Tumoren benutzen dafür die Signalmoleküle und Rezeptoren, die die Bildung gesunder Nervenzellen fördern und programmieren diese für sich um. Nun hofft man, durch einen Rezeptor-Blocker bewirken zu können, dass die Bildung von Tumorstammzellen gedrosselt wird und so die Vermehrungsmöglichkeit der Krebszellen einschränkt wird.