Neuartiger Laser findet Tumorgewebe im Gehirn während der Operation

Die Lasersonde kann schwer zu erkennende Unterschiede zwischen Tumor und gesundem Gewebe identifizieren

Von Ingo Krüger
1. September 2015

Erstmals haben in Europa Chirurgen bei einer Gehirntumor-Operation Lasertechnik verwendet. In der Charing Cross Klinik in London kam eine spezielle Lasersonde zum Einsatz, die feine, schwer zu erkennende Unterschiede zwischen Tumor und gesundem Gewebe identifiziert. Dadurch wussten die Mediziner in Echtzeit, wo sie schneiden mussten.

Sonst werden während einer Operation mehrere Gewebeproben entnommen und im Labor analysiert. Dieses Verfahren nimmt erheblich mehr Zeit in Anspruch als die neue Technik, da die Chirurgen die Operation unterbrechen müssen, um auf die Ergebnisse des Schnellschnitts durch den Pathologen zu warten.

"iKnife" reduziert die Gefahr von Nebenwirkungen

Während des Eingriffs am Gehirn wandten die Ärzte außerdem eine weitere relativ neue Methode an: Ein "iKnife" genanntes "intelligentes", elektrisches Skalpell, das beim Verbrennen des Gehirntumors Rauch erzeugt. Das Gerät analysiert sofort den Rauch und liefert biologische Informationen über das Gewebe.

So können die Chirurgen sicher sein, kein gesundes Gewebe zu entfernen. Die Methode reduziert zudem die Gefahr von Nebenwirkungen.

Lasertechnik und "iKnife" basieren auf Unterschieden

Krankes und gesundes Gewebe haben unterschiedliche Signaturen. Der Unterschied lässt sich etwa anhand der Anzahl von Proteinen oder Lipiden erkennen. Lasertechnik und Rauchanalyse basieren auf diesen Abweichungen.

Der Patient, ein 22 Jahre alter Physiker, der selbst mit der Lasertechnik forscht, hat die OP gut überstanden und ist dem Bericht zufolge auf dem Weg der Besserung.