Gicht ist viel mehr als nur eine Gelenkkrankheit

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2012

Die meisten denken an schmerzende und geschwollene Gelenke, wenn sie das Wort Gicht hören. Das ist im Prinzip auch richtig, doch es ist nur der berühmte Gipfel des Eisberges. Gicht zeigt sich zwar in der Regel in den Gelenken, doch diese machen nur einen Teil der Symptome aus. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Gicht durch erhöhte Harnsäure im Blut ausgelöst wird. Das schlägt dann nicht nur auf die Gelenke, sondern kann auch das Herz schädigen oder sogar das Augenlicht betreffen.

So wurde zum Beispiel in einer Studie mit 6.000 Amerikanern ermittelt, dass das Risiko auf einen Herztod durch die Gicht gesteigert wird. Jeder Anstieg der Harnsäure um ein Milligramm je einem Deziliter ließ auch das Risiko steigen. Bei Männern vergrößerte sich die Gefahr sofort um jeweils neun Prozent und bei Frauen sogar um 26 Prozent. In einer anderen Studie konnte durch die bewusste Senkung des Harnsäurespiegels ein krankhafter Bluthochdruck reguliert werden, was also bedeutet, dass Gicht auch eine Hypertonie auslösen oder zumindest fördern kann. Die Beeinträchtigung der Nieren durch die Krankheit wurde zusätzlich belegt, in einer Studie mit 21.000 Probanden. Werte über sieben Milligramm Harnsäure je einem Deziliter zeigten ein doppelt so hohes Risiko für das Entstehen einer Niereninsuffizienz. Bei wem die Werte über neun Milligramm lagen, dessen Risiko war um das 3-Fache größer.

Auch in den Augen können sich die Harnsäurekristalle ablagern und diese so beschädigen.