Trotz Veranlagung lässt sich Gicht vermeiden - der Lebensstil macht's aus

Von Cornelia Scherpe
30. April 2012

Ob ein Mensch einmal die Gicht bekommt oder nicht, hat im Wesentlichen etwas mit seiner Lebensweise zu tun. Dies hat nun eine Zwillings-Studie belegt. Viele Menschen besitzen zwar eine Hyperurikämie, doch ob diese wirklich zur Gicht führt, entscheidet jeder selbst.

Bei der Hyperurikämie handelt es sich um die nachweisliche Erhöhung der Harnsäure im Blut eines Menschen. Wer diese Voraussetzung mitbringt, kann Gichtanfälle bekommen, er oder sie muss es aber noch lange nicht. Tatsächlich hat nur einer von zehn Menschen mit erhöhter Harnsäure auch Gicht. Die übrigen neun Personen praktizieren einfach einen guten Lebensstil, der verhindert, dass die schmerzhafte Entzündung ausbricht.

In der Studie hatte man Männer untersucht, die entweder eineiige (253 Personen) oder zweieiige (261 Personen) Zwillinge waren. Die Langzeitstudie sammelte ihre Daten über 34 Jahre hinweg. Bedenkliche Werte der Harnsäure entwickelten in dieser Zeit 411 Probanden, was gut 40 Prozent entspricht. Unter den eineiigen Studienteilnehmern hatten immerhin 52 Prozent das gleiche Problem, bei den anderen waren es nur 24 Prozent. Das unterstreicht noch einmal, dass die Gene durchaus eine Rolle spielen.

Doch nicht alle davon hatten deswegen auch Gicht. Hier spielte nun die Lebensweise die wichtigere Rolle. Die individuelle Befragung der Studienteilehmer zeigte, dass Übergewicht und der Konsum von zu viel Alkohol offenbar das Risiko am stärksten steigen lassen.