Nach Zeckenbiss auf Gesichtslähmung achten

Lähmungen im Gesichtsbereich können nach einem Zeckenbiss auf eine Infektion mit Borreliose hinweisen

Von Marion Selzer
14. November 2011

Eltern sollten nachdem ihr Kind von einer Zecke gebissen wurde, darauf achten, ob es zu lähmungsartigen Symptomen im Gesichtsbereich kommt, denn das könnte ein Anzeichen auf Borreliose sein, so der Experte vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Ulrich Fegeler aus Köln. Zwar könne eine ein- oder beidseitige Lähmung der Gesichtsmuskeln auch durch Viren oder Kälte hervorgerufen werden, oftmals steckt jedoch ein Zeckenbiss dahinter. In jedem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden, warnt der Fachmann.

Begleiterscheinungen behandeln

Gewöhnlich sind solche Symptome harmlos und verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Wichtig sei jedoch, die Behandlung von begleitenden Erscheinungen wie dem Austrocknen der Augen, zu vermeiden, wenn das Lid sich nicht mehr schließt. Bei der Diagnose einer Borreliose muss zudem Antibiotika gegeben werden.

Symptome treten oft erst nach einiger Zeit auf

Fegeler weist darauf hin, dass die erste Zeit nach einem Zeckenbiss oftmals relativ symptomlos abläuft. Öfter seien hier unspezifische Beschwerden wie

Erst nach mehreren Wochen zeigen sich dann Symptome wie Beschwerden an den Nerven oder Gelenken, die dann nur selten in Verbindung mit dem Zeckenbiss gebracht werden. Gerade bei Kindern befallen die Borreliose Viren oftmals den siebten Hirnnerv, was eine Gesichtslähmung zur Folge haben kann.

Wanderröte und roter Ring um Zeckenbiss müssen nicht auftreten

Im Nordosten von Amerika zählt eine Infektion mit den Borrelioseviren zu einer Hauptursache für Gesichtslähmung. Da in Deutschland nur zwischen 5 bis 35 Prozent der Zecken solche Borreliose-Erreger übertragen können -was von der Region abhängt- erkranken nur zwei bis drei Prozent nach einem Zeckenbiss an Borreliose.

Fegeler weist weiter darauf hin, dass die bekannte Wanderröte oder ein roter Ring um den Zeckenbiss nicht immer auftreten müssen, obwohl eine Borreliose Infektion vorliegt. Im Zweifelsfall also lieber einen Fachmann aufsuchen.