Gefährliche Gesichtslähmung - Bei Fazialisparese muss schnell gehandelt werden

Von Nicole Freialdenhoven
10. September 2014

Eine halbseitige Gesichtslähmung, bei der Wange und Mundwinkel schlaff herunterhängen und das Sprechen und Kauen kaum noch möglich ist, wird zumeist mit einem Schlaganfall in Verbindung gebracht. Die Fazialisparese kann jedoch theoretisch jeden treffen: Bei bis zu drei Viertel aller Fälle handelt es sich um eine idiopathische Fazialisparese, d.h. eine periphere Gesichtslähmung, bei der der Fazialisnerv aus unbekannten Gründen beschädigt wurde.

Die Fazialisparese ist heilbar

Rund 32.000 Fälle werden alleine in Deutschland jedes Jahr diagnostiziert. Zum Glück ist die Fazialisparese heilbar - vorausgesetzt, sie wird möglichst schnell therapiert. Da bei der idiopathischen Fazialisparese keine konkrete Ursache wie z.B. eine Verletzung oder eine Infektion vorliegt, setzen Ärzte zumeist auf eine Kombinationstherapie aus Krankengymnastik und Medikamenten. Spätestens 72 Stunden nach Auftreten der Gesichtslähmung muss mit der Behandlung begonnen werden, damit sie noch helfen kann.

Der Heilungsprozess kann sich über einige Monate hinziehen, doch in 80-90 Prozent der Erkrankungen wird der Patient vollständig von der Lähmung geheilt. Vor allem Kortison hat sich als sehr erfolgreich bewiesen. Bleibt der Therapieerfolg aus, kann der Arzt zu einem operativen Eingriff raten, bei dem der geschädigte Fazialisnerv repariert oder sogar rekonstruiert wird.