Meningokokken-Infektionen sind vermeidbar - Risikogruppen sollten sich impfen lassen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Oktober 2013

Zumindest in Österreich ist die Zahl der Neu-Infektionen mit Meningokokken derzeit auf einem Tiefstand. Dies berichteten Forscher beim zwölften Kongress der Europäischen Gesellschaft für Meningokokken-Erkrankungen im österreichischen Bad Loipersdorf. Insgesamt wurden im Jahr 2012 59 Infektionen in Österreich gemeldet, von denen fünf tödlich verliefen. Besonders betroffen sind dabei Kinder und Jugendliche, bei denen bis zu 30 Prozent als Träger des Bakteriums gelten.

Impfempfehlung für homosexuelle und bisexuelle Bevölkerung

Allerdings gibt es keinen Grund zur Entwarnung, denn in den letzten Jahren wurde in mehreren Ländern eine steigende Zahl der Erkrankungen in der Schwulenszene verzeichnet. Bei den in Deutschland gemeldeten fünf Fällen handelte es sich dabei immer um die gleiche Serogruppe C, so dass in Berlin eine Impfempfehlung für die homosexuelle und bisexuelle Bevölkerung abgegeben wurde.

Schutzimpfungen gegen Meningokokken sind für insgesamt vier der fünf bekannten Serogruppen möglich.

Forscher vermuten eine neue Variante des gefährlichen Serotyp C

Wie es zu der auch in anderen Städten wie New York, Los Angeles und Paris verzeichneten Häufung kam, ist derzeit noch unklar. Manche Forscher vermuten eine neue Variante des gefährlichen Serotyp C, der sich in den Schleimhäuten des Enddarms und im Urogenitaltrakt angesiedelt haben könnte. Bislang wurde ein solcher neuer Typus jedoch noch nicht gefunden.