Erster echter Schutz gegen Meningitis B: Der Impfstoff wird in Großbritannien abgelehnt

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2013

Meningitis kann bei einem Ausbruch dazu führen, dass sich die Hirnhaut oder das Rückenmark entzünden. Damit man garnicht erst betroffen sein kann, gibt es verschiedene Impfstoffe, die sich gegen die einzelnen Formen der Erkrankung richten.

Seit 2013 neu auf dem Markt ist ein Schutz gegen Meningitis B. Der Impfschutz erhielt bereits im November 2012 eine Zulassung der EMA (der Europäischen Arzneimittelagentur) und wurde im Januar 2013 nun auch von der EU-Kommission offiziell zugelassen. Diese Zulassungen stützen sich auf Studien, in denen kleine Kinder vorsorglich mit dem Impfstoff behandelt worden waren.

Je nach Studie entwickelten 84 Prozent bis sogar 100 Prozent der jungen Probanden die gewünschten Antikörper. Dies lies sich im Blut nachweisen. Bei diesem neuen Wirkstoff handelt es sich um den allerersten Impfstoff gegen diese Form der Meningitis und daher wurde er von vielen Ärzten in vielen Nationen sehr begrüßt.

Eine Ausnahme bildete dabei allerdings Großbritannien. Die Behörden vor Ort lehnen den Einsatz des Mittels ab. Als Begründung geben sie Zweifel an der Richtigkeit der Studien an. Sie sagen, dass die Bildung der Antikörper zwar nachweisbar ist, die Menge aber bereits nach kurzer Zeit wieder abnimmt. Ob der Schutz daher auch langfristig gegeben sein wird, sei stark anzuzweifeln. Außerdem hat man ermittelt, dass der Impfstoff nur gut 75 Prozent der in Großbritannien auftretenden Stämme von Meningitis B anspricht. Bei den übrigen 25 Prozent wäre die Impfung also von Anfang an sinnlos.

Man empfindet den Impfstoff daher als unnötig und erachtet ihn angesichts des geringen Nutzens als zu teuer. Bereits jetzt gibt es aber viele Stimmen, die sich sehr kritisch gegen diese Meinung äußern.