Meningitis und Grippe ähneln sich bei den Symptomen

Eine Meningitis ist nicht leicht von einer Grippe zu unterscheiden, sie ist aber wesentlich ernster

Von Jutta Baur
21. Oktober 2011

Man könnte glauben, dass es sich bei den Krankheitszeichen um eine Grippe handelt. Doch Vorsicht! Auch die gefährliche Meningitis beginnt mit den gleichen Krankheitszeichen:

finden sich auch bei der herkömmlichen Grippe. Kommen allerdings Nackensteifigkeit und Benommenheit hinzu, ist allergrößte Eile geboten.

Denn spätestens dann sollte ein Arzt herausfinden, ob sich hinter diesen Symptomen eine Meningitis versteckt. Besonders häufig Kinder und junge Menschen ziehen sich diese Infektionskrankheit zu.

Meningokokken-Meningitis ist eine sehr ernsthafte Krankheit

Steigende Zahlen von Erkrankten gibt es im Winter und bis in den frühen Sommer hinein. Dadurch, dass man sich in diesen Jahreszeiten oft mit vielen Menschen in warmen, vielleicht sogar schlecht gelüfteten Räumen aufhält, können die Keime leichter um sich greifen. Winzige Tröpfchen genügen, um den Erreger zu verbreiten.

Die Meningokokken-Meningitis ist eine sehr ernsthafte Krankheit. Darauf weist Martin Terhardt, Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin hin. Er ist selbst Kinderarzt und kennt die Fälle aus der Praxis.

Da die Meningitis so viele Übereinstimmungen zur Grippe hat, kann man sie nur schwer erkennen. Neben Lichtempfindlichkeit und Verwirrung ist es besonders der steife Nacken, der aufhorchen lässt.

Eine Impfung ist empfehlenswert und wird von den Krankenkassen übernommen

Die STIKO empfiehlt daher, Kinder im zweiten Lebensjahr gegen Meningokokken der Serogruppe C zu impfen. Dieser Typ gehört zur extrem gefährlichen Variante der Erreger. Wer noch nicht geimpft ist, kann dies auf Kosten der Krankenkasse nachholen. Sie übernimmt die Kosten bis zum 17. Lebensjahr.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 400 Menschen an einer infektiösen Meningitis. Rund zehn Prozent von ihnen überleben die Krankheit nicht. Darüber hinaus bleiben 10 bis 20 Prozent mit dauerhaften Schädigungen zurück. Über dreißig Prozent erleiden während der Krankheitsphase eine allgemeine Sepsis, im Volksmund auch Blutvergiftung genannt.