Ärzte wollen die Vorstufen des Gebärmutterhalskrebs durch ein Zäpfchen beseitigen

Von Cornelia Scherpe
7. Juni 2013

Die Gefahr, sich mit HPV zu infizieren, ist noch immer sehr akut. Die Abkürzung steht für den Humanen Papillomavirus und dieser wird durch ungeschützten Sex übertragen. Der Virus kann sowohl Männer als auch Frauen befallen und bleibt oft viele Wochen unbemerkt.

Wenn sich die ersten Symptome zeigen, hat sich der Erreger bereits stark vermehrt und es kommt zur Bildung der sogenannten Feigwarzen. Doch nicht nur die sollten Männern und Frauen unruhig machen, sondern auch die langfristige Folge: Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich mit der Zeit Krebs entwickelt.

Bei Frauen kommt es vor allen Dingen zu Gebärmutterhalstumoren. Wer sich regelmäßig testen lässt, bei dem kann der Krebs aber zum Glück bereits in einer Vorstufe erkannt werden. Bisher ist es dann nötig, dass das bösartige Gewebe in einer Operation entfernt wird.

Dies wollen Ärzte mit einer neuen Therapie allerdings in naher Zukunft ändern. Sie haben ein Zäpfchen entwickelt, dass lediglich in die Scheide eingeführt wird und dann vor Ort wirken kann. Das Zäpfchen enthält den Wirkstoff, den man bisher nach der Entstehung von Feigwarzen in Cremes verwendet: Imiquimod. Die Salbe wird dann auf die Warzen aufgetragen und kann so Linderung verschaffen. Imiquimod hat die Fähigkeit, am Wirkungsort das Immunsystem zu unterstützen und so den Kampf gegen den Virus anzukurbeln.

Studien haben gezeigt, dass dieser Wirkstoff aber auch gegen die Krebsvorstufe bei Gebärmutterhalstumoren hilft. In 69 Prozent der Fälle konnte Imiquimod zum Rückgang führen. Da im Gebärmutterhals aber keine Salbe aufgetragen werden kann, dachte man sich die Alternative des Zäpfchens aus.