Hunde können Gebärmutterhalskrebs durch Schnüffeln an Damenbinden erkennen

Diagnose von Zervixkarzinome erfolgt durch ehemalige Drogenhunde besser als mit Pap-Test

Von Cornelia Scherpe
28. Februar 2017

Gebärmutterhalskrebs wird in der Medizinwelt auch Zervixkarzinome genannt und ist eine häufige Folge der HPV-Infektion. Um das Krebsrisiko einer Frau zu bestimmen, führt der Gynäkologe daher bei der Kontrolluntersuchung einen Abstrich durch und testet diesen auf die Humanen Papillomviren. Diese Untersuchung ist in Deutschland eine Leistung de Krankenkasse und wird auch kurz Pap-Test genannt.

Eine aktuelle Studie mit einem Polizei-Hund hat gezeigt, dass auch die Vierbeiner in der Lage sind, Zervixkarzinome zu erkennen. Der ehemalige Drogenhund wurde dafür "umgeschult" und erschnüffelt nun den Krebs bei Patientinnen. Dafür benötigt er nur den Geruch einer Damenbinde der jeweiligen Frau.

Der Testhund wurde zunächst über vier Monate hinweg betreut. Die Forscher nahmen Schleimhautproben von Freiwilligen und legten sie in identisch aussehende Boxen. Der Hund wurde darauf trainiert, immer zu der Box zu gehen und sich davor zu setzen, bei der er Krebs gerochen hatte.

Treffsichere Quote bei jeder Testphase

Für jeden richtigen "tierischen Befund" gab es eine leckere Belohnung für das Tier. Nachdem der Hund eine Erfolgsquote von 100 Prozent geschafft hatte, führte man das Experiment in die nächste Phase. Die Schleimhautproben wurden immer weiter mit Wasser verdünnt und auch dann behielt der Hund die richtige Nase für Krebs.

Die schwierigste Stufe kam am Ende: 170 gesunde Frauen und 100 Krebspatientinnen wurden gebeten, über Nacht eine medizinische Binde zu tragen. Die Binden waren parfümfrei und wurden am nächsten Morgen dem Hund vorgelegt. Tatsächlich gelang es ihm, die 100 Fälle von Gebärmutterhalskrebs treffsicher zu bestimmen.

Auch mit weiteren 500 Damenbinden und 900 Abstrichen kam der Hund zurecht und erlangte eine hohe Treffsicherheit. Tatsächliche Krebsfälle fand er zu 92,8 Prozent bei Abstrichen und zu 96,4 Prozent bei Damenbinden.

Richtig-negative Befunde gelangen ihm bei 99,1 Prozent der Abstriche und 99,6 Prozent der Damenbinden. Die Quote ist damit deutlich besser als beim klassischen Pap-Test. Hier liegt der Test bei rund 60 Prozent der Frauen richtig.