Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs: Urintest könnte Abstrich ersetzen

Von Nicole Freialdenhoven
19. September 2014

Gebärmutterhalskrebs, in der Fachsprache Zervixkarzinom genannt, ist weltweit der am vierthäufigsten auftretende bösartige Tumor bei Frauen. Dennoch scheuen sich gerade junge Frauen vor einer Früherkennungsuntersuchung beim Gynäkologen, weil dafür ein Abstrich notwendig ist. Mit Hilfe dieses Abstrichs kann im Labor eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) nachgewiesen werden, die als Verursacher der Krebserkrankung gelten und die meist beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Urintest bringt zu 94 Prozent gleiche Ergebnisse wie Abstrich

Ein Forscherteam aus Madrid hat nun eine Alternative zum ungeliebten Abstrich entwickelt, mit dessen Hilfe die Zahl der Frauen, die an Früherkennungs-Screenings teilnehmen, wieder erhöht werden soll: Sie stellten fest, dass sich die Viren auch mittels eines einfachen Urintests nachweisen lassen. Eine Meta-Analyse von insgesamt 14 Studien, an denen 1443 Frauen teilgenommen hatten, ergab, dass der Harntest zu 94 Prozent die gleichen Ergebnisse brachte wie der Abstrich.

Allerdings konnten die Forscher bislang noch nicht nachweisen, dass der Urintest die Rate der Krebserkrankungen wirklich vorbeugen könnte. Sie hoffen jedoch, dass sich der Urintest auf HPV in Zukunft mit bereits existierenden Urintests zur Früherkennung von Gonorrhö und Chlamydien kombinieren lässt. Weitere Studien sollen die Effektivität des Urintests nun weiter erforschen.