Gentest für Haut- und Nagelpilz erlaubt schnellere Diagnose

Von Dörte Rösler
31. Januar 2014

Verfärbte Nägel, Jucken zwischen den Zehen - nach Schätzungen trägt jeder dritte Bundesbürger an seinen Füßen Fadenpilze spazieren. Ärzte tun sich jedoch schwer mit der Diagnose. Nach bloßem Hinschauen liegen 50 Prozent der Mediziner falsch. Ein neuer Gentest könnte dies ändern.

Schnelle Fußpilzdiagnose per Gentest

Entwickelt wurde der "MycoTYPE Skin" an der Uniklinik Dresden. In Kooperation mit Biotype Diagnostics gelang es den Forschern nicht nur die Diagnosegenauigkeit zu erhöhen: die Treffsicherheit liegt bei 87 Prozent. Die molekulare Diagnostik ist auch schneller als herkömmliche Pilzkulturen. Schon nach ein bis drei Tagen liegen die Resultate vor.

Kritik des neuen Tests

Die Vorteile sind jedoch nicht ungetrübt. So kritisieren Biologen, dass der Test nur fünf Dermatophyten-Arten umfasst. Darunter sei zwar auch der Fadenpilz, auf den die meisten Fuß- und Nagelerkrankungen zurückgehen, speziellere Haar- und Hautpilze kann der Test jedoch nicht nachweisen.

Hoher Kostenpunkt

Ein weiterer Kritikpunkt richtet sich gegen den Preis. Die Kassen erstatten die Kosten für den Gentest bisher nicht. Wer sich beim Hautarzt untersuchen lässt, muss 98 Euro zahlen. Sets für die Entnahme zu Hause kosten 86 Euro. Das ist zwar etwas billiger als in der Praxis - da die Probe fachgerecht entnommen werden muss, könnte der Selbsttest aber auch ein falsches Ergebnis liefern.