Der Senkfuß - Ursachen, Symptome und Behandlung

Unter einem Senkfuß versteht man eine Fehlstellung des Fußes. Dabei ist das Längsgewölbe des Fußes abgeflacht. Das Einknicken des Fußes gilt als typisches Merkmal. Meist zeigen sich jedoch keine Beschwerden. Möglich ist jedoch eine schnelle Ermüdung sowie häufigere Wadenkrämpfe. Wichtig ist die Stärkung der Fußmuskulatur, was insbesondere durch Barfußlaufen erzielt werden kann. Erfahren Sie hier, wie es zu einem Senkfuß kommt, und wie die Fußfehlstellung behandelt werden kann.

Von Jens Hirseland

Von einem Senkfuß oder Knicksenkfuß spricht man, wenn das Längsgewölbe des Fußes abgeflacht ist. Bei dem Längsgewölbe handelt es sich um die Wölbung, die sich zwischen dem Vorderfußballen und der Ferse befindet.

Ein typisches Merkmal des Senkfußes ist das Einknicken des Fußes. Dabei stehen die Fußknöchel auf der Innenseite heraus. Da sich die Ferse bei dieser Fußfehlstellung nach innen dreht und einen Knick nach außen hat, wird oft die Bezeichnung Knicksenkfuß gebraucht.

Liegt die Haut der Fußwölbung sogar völlig am Boden auf, handelt es sich um einen Plattfuß, der sich häufig aus einem Senkfuß heraus entwickelt.

Ursachen

Hervorgerufen wird ein Senkfuß zumeist durch schwache Muskeln oder Bänder. Begünstigt werden diese Faktoren durch die Ruhigstellung der Füße in Schuhen sowie Bewegungsarmut. Bei Kindern und Jugendlichen gelten Senkfüße bis zu einem gewissen Punkt als normal, da bei ihnen noch nicht die erforderliche Muskelspannung besteht, die für ein stabiles Fußgewölbe nötig ist.

Ein weiterer Grund für einen Senkfuß kann starkes Übergewicht sein, durch das das Fußgewölbe permanent heruntergedrückt wird. Eher selten kommt es aufgrund von angeborenen Fehlbildungen oder Muskellähmungen zu einem Senkfuß.

Symptome

In den meisten Fällen zeigen sich bei einem Senkfuß zunächst keine Beschwerden. Gelegentlich kann e nach größeren Belastungen zu Schmerzen an den Fußsohlen kommen. Typisch ist, dass die Füße rasch ermüden und die Betroffenen häufig an Wadenkrämpfen leiden.

Mögliche Folgen

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass es zu Abnutzungserscheinungen des Bewegungsapparats kommt. So werden Bandscheiben- und Rückenbeschwerden durch die unnatürlichen Bewegungsabläufe gefördert.

Außerdem ist die Stoßdämpfung des Fußgewölbes nur unzureichend. Auch bleibende Knieschäden sind wegen der falschen Kraftübertragung beim Laufen oder Stehen im Bereich des Möglichen.

Behandlung

Um die Beschwerden, die durch einen Senkfuß auftreten, wirksam zu behandeln, muss die Muskulatur der Füße gestärkt werden, was man am besten durch Barfußlaufen erreicht. Dies ist natürlich nicht immer möglich; daher ist es wichtig, Schuhwerk zu verwenden, das nicht einengt und den Füßen viel Beweglichkeit ermöglicht. Dazu gehören unter anderem Sportsandalen, Zehenstegsandalen oder Mokassins.

Hilfreich ist auch eine spezielle Fußgymnastik, wie zum Beispiel Zehengreifen, Spitzengang oder Fersengang, durch die der Aufbau der Muskeln stimuliert wird. Bestimmte krankengymnastische Übungen, die dabei helfen, eine Fehlhaltung zu verhindern, lassen sich ebenfalls erlernen.

Mithilfe von speziellen Schuheinlagen können die Füße bei großen Belastungen passiv abgestützt werden. Auf diese Weise beugt man Rücken- oder Knieschäden vor.

Bei Kindern verzichtet man dagegen eher auf die Verwendung von Einlagen. Stattdessen soll die Muskulatur durch

gestärkt werden. Eine Operation ist bei einem Senkfuß nur selten erforderlich. Sie wird nur dann durchgeführt, wenn es zu starken Beschwerden kommt und die konservativen Behandlungsmaßnahmen keine Besserung bringen.

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