Neue Therapie gegen extremes Übergewicht mit Hilfe eines Kunststoffschlauchs im Dünndarm

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. Dezember 2013

Menschen die ein extremes Übergewicht haben, können jetzt mit einer neuen Methode behandelt werden. Bisher standen einmal eine Magenverkleinerung mit Hilfe eines sogenannten Magenbandes oder auch ein Magenbypass zur Verfügung.

Jetzt gibt es zusätzlich noch die Möglichkeit sich einen Kunststoffschlauch, den Endo Barrier, einsetzen zu lassen. Dieser Schlauch, der im Dünndarm platziert wird, verhindert den Kontakt der Nahrung mit den Verdauungsenzymen, so dass weniger Energie vom Körper aufgenommen wird.

Das passiert bei der Behandlung

Der etwa 60 Zentimeter lange Schlauch mit einem Durchmesser von drei Zentimetern wird mit Hilfe eines Endoskops über den Mund und Magen am Anfang des Dünndarms unter Vollnarkose eingesetzt und nur durch einen dehnbaren Drahtring befestigt.

Nach etwa einem Jahr wird der Schlauch dann wieder entfernt, wenn der Patient sich an die neuen Essgewohnheiten angepasst hat. So ist eine Umstellung der Essgewohnheiten auch die Bedingung für eine solche Behandlung, wie die Mediziner von der Universitätsklinik in Zürich erklären, wo diese Methode angeboten wird.

Bedingungen für das Einsetzen des Endo Barriers

Zusätzlich müssen die betroffenen Patienten auch bereit sein, sich mehr körperlich zu bewegen. In Frage kommen Menschen, die an Adipositas (Fettleibigkeit) leiden, also mit einem Body-Mass-Index (BMI) von weit über 30.

Auch Patienten, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, können mit dieser Methode behandelt werden, so dass dadurch die Blutzuckereinstellung begünstigt wird und somit auch die entsprechenden Medikamente reduziert werden können.