Adipöse Kinder sind schlechter in der Schule, egal welcher sozialer Hintergrund besteht

Von Heidi Albrecht
4. Oktober 2013

Leiden Kinder an Fettleibigkeit und sind adipös, dann schlägt sich das leider auch sehr deutlich auf ihren schulischen Leistungen nieder. Fettleibige Kinder schafften es seltener auf das Gymnasium als Normalgewichtige. Neusten Forschungen zufolge sind diese Kinder deutlich schlechter in Fächern wie Mathematik.

Der soziale Hintergrund spiele dabei allerdings keine Rolle. Bislang war man überzeugt, dass die Fettleibigkeit oftmals in Familien auftritt, bei denen nur ein geringer Bildungsstand herrscht. Adipöse Kinder stammen nun nicht ausschließlich aus sozial schwachen Familien, wie die neusten Erkenntnisse belegen.

Hänseleien gegen adipöse Kinder wirken sich nachteilig auf die Schulleistungen aus

Einen Unterschied müsse man zwischen übergewichtigen und fettleibigen Kindern machen. Die übergewichtigen Kinder waren durchaus noch in der Lage gute bis sehr gute Leistungen zu erbringen. Bei den adipösen Kindern hingegen sanken die Leistungen.

Bei Mädchen stellten die Wissenschaftler fest, dass es hier oftmals einen "Hänsel-Effekt" gibt. Das heißt, Mädchen wurden des Öfteren gehänselt und fühlten sich ausgegrenzt. Zwar konnte dies bei Jungen nicht nachgewiesen werden, doch das mangelnde Selbstwertgefühl trug dazu bei, dass die schulischen Leistungen nicht überzeugten. Oftmals wird diesen Kindern Erfolg schlicht weg nicht zugetraut, weshalb Eltern und auch Lehrer adipöse Kinder nur sehr selten für das Gymnasium empfehlen.

Allein in Deutschland sind 15 Prozent der Kinder im Alter zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig, was nicht selten zu einer Fettleibigkeit führen kann. Rund sechs Prozent sind bereits heute schon fettleibig.