Adipositas nimmt hierzulande immer mehr zu und oft helfen Therapien nicht

Von Cornelia Scherpe
2. November 2012

Adipositas ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "dickes Problem". Menschen, die adipös sind, haben nicht nur ein wenig Übergewicht, sondern befinden sich stark jenseits der Höchstwerte ihres BMIs. Das stört nicht nur die Ästhetik, sondern kann lebensgefährlich werden.

Fettleibigkeit ist eine anerkannte Krankheit, die zu diversen Folgeleiden führen kann. Bluthochdruck ist nicht selten, da das Herz-Kreislauf-System überlastet wird und auch die Gelenke zeigen schneller schmerzende Verschleißerscheinungen.Zudem sind Diabetes und Depressionen oft ein Problem. Der Trend nach oben ist deutlich vorhanden.

2011 hat das Robert-Koch-Institut errechnet, dass 53 Prozent der weiblichen und sogar 67 Prozent der männlichen Deutschen mindestens übergewichtig oder adipös sind. Was am Volksleiden Adipositas besonders bedenklich ist: Therapien schlagen oft fehl. Das Gesundheitswesen muss rund 13 Milliarden pro Jahr in die Behandlung von Adipositas stecken und offenbar verpufft das Geld viel zu oft.

Das Problem ist, dass viele Maßnahmen trotz guter Durchführung nicht bei jedem Patienten gleich erfolgreich sind. Dasselbe gilt für Präventionsschritte. Jeder Mensch hat ein eigenes Risiko auf Adipositas und dieses wird zu mindestens 50 Prozent von den Genen bestimmt. Auch beim Abbau des Fettes spielen viele interne Faktoren eine Rolle, sodass Diäten und Sport einfach nicht bei jedem zu den gleichen Ergebnissen führen.

Die Forschung ist daher im Moment vor allen Dingen daran interessiert, die genauen biologischen Faktoren für Adipositas zu bestimmen, damit neue und effektivere Behandlungsoptionen erschlossen werden können.