Komplikationen nach der OP - neben dem Alter ist Adipositas ein entscheidender Faktor

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2012

Eine Operation birgt immer Risiken. Je nach Anwendungsgebiet sind die Gefahren während des Eingriffes für den Patienten unterschiedlich hoch. Auch die körperliche Verfassung des Menschen an sich spielt auf dem OP-Tisch eine entscheidende Rolle.

So wird das Alter eines Patienten wesentlich, wenn es um das ungefähre Risiko geht. Dies bestimmt auch die Gefahr für Infektionen oder sonstige Komplikationen nach der Operation. Bisher wenig Aufmerksamkeit hat das Gewicht eines Patienten erhalten. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt nun aber, dass Adipositas ebenso ausschlaggebend sein kann wie das Alter.

Für diese Erkenntnis sammelte man die Daten von 47 US-Krankenhäusern und besah sich die Akten von 4090 OP-Patienten zwischen 65 Jahren und 80 Jahren. Alle waren im Zeitraum von 2002 bis 2006 an der Hüfte oder an einem Knie operiert worden. Bei insgesamt 2.045 dieser Senioren lag Adipositas als Erkrankung vor. Die andere Hälfte befand sich vom BMI her im Normbereich. Nun verglich man, wie oft es in den beiden Gruppe zu Komplikationen nach der OP gekommen war und musste feststellen, dass das Risiko der adipösen Menschen deutlich höher lag.

Wundinfektionen traten bei ihnen in 6,3 Prozent der Fälle auf. Bei den anderen lag die Gefahr nur bei 4,2 Prozent. Auch eine Sepsis trat öfter auf. Bei den dicken Menschen in 3,1 Prozent der Fälle und in der Vergleichsgruppe nur bei 1,7 Prozent. Postoperative Probleme mit den Atemwegen hatten 19,5 Prozent der adipösen aber nur 15,5 Prozent der normalgewichtigen Patienten.