Neue Gefahr der Adipositas-Chirurgie - Magenverkleinerungen können zur Alkoholsucht führen

Von Cornelia Scherpe
22. Juni 2012

Unter dem Begriff "Adipositas-Chirurgie" werden verschiedene Verfahren zusammengefasst, die mittels OP das Übergewicht eines Menschen bekämpfen sollen. Viele Patienten mit Adipositas reagieren sehr gut auf Magenband und co. und können in kurzer Zeit viele Kilos verlieren und so ihre Gesundheit wieder stabilisieren. Eine große Studie aus den USA hat nun aber eine Gefahr der Adipositas-Chirurgie belegt, die so bisher noch nicht bekannt war. Offenbar purzeln zwar die überschüssigen Kilos, doch ebenso steigt plötzlich die Lust auf Alkohol. Viele Menschen zeigen nach einer Adipositas-Chirurgie den Hang zur Alkoholsucht.

Untersucht wurden die Daten von 2.500 Menschen, die einen solchen Eingriff zwischen den Jahren 2006 und 2009 bei sich hatten durchführen lassen. 70 Prozent entschieden sich dabei für einen Magenbypass und 25 Prozent wollten ein Magenband. Die übrigen fünf Prozent ließen andere Verfahren, wie etwa einen Schlauchmagen, anwenden. Der Check up vor dem Eingriff hatte bereits bei 7,6 Prozent der Übergewichtigen einen Hang zum Alkohol festgestellt. Auf dem Fragebogen der WHO hatten sie durchschnittlich schon acht Punkte. Ein Jahr nach den Operationen zeigten sich keine Veränderungen, das Risiko ging sogar bei Manchen leicht zurück, sodass nur noch 7,3 Prozent gefährdet waren.

Danach kam es jedoch zu einem Anstieg. Im zweiten Jahr ermittelte man 9,6 Prozent und im dritten 10,7 Prozent. Besonders junge und männliche Erwachsene zeigten plötzlich eine beginnende Alkoholsucht. Warum dies so ist, kann die Studie nicht sagen.