Magenband versus Magen-Bypass - Vor- und Nachteile im Überblick

Für welches Verfahren ein Patient sich entscheiden soll, hängt von vielen individuellen Faktoren ab

Von Cornelia Scherpe
9. Januar 2015

Wessen Übergewicht in krankhafte Fettleibigkeit umgeschlagen ist, dem hilft oft nur noch eine Operation. Die beiden bekanntesten Methoden dabei sind

Für welches Verfahren ein Patient sich entscheiden soll, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Eine aktuelle Studie hat beleuchtet, wo die Vor- und Nachteile im Allgemeinen liegen.

Aufwand der Eingriffe

Zunächst muss man festhalten, dass der Aufwand bei einem Magenbypass schlicht größer ist. Hier wird operativ der Magen unterteilt in eine kleine funktionslose Magentasche und den neuen Restmagen. Gleichzeitig wird auch der Dünndarm umgeleitet, was den OP-Aufwand größer macht.

Bei einem Magenband wird lediglich ein kleines Band aus Kunststoff wie ein Gürtel um den Magen gelegt und verkleinert ihn beim Zuziehen.

Gesundheitlicher Werdegang

In der US-Studie wurden die Daten 7.457 Patienten ausgewertet, die sich für eine der beiden Methoden entschieden hatten. Im Schnitt verfolgte man den gesundheitlichen Werdegang für 2,3 Jahre und stellte unterschiedliche Effekte fest.

Verlust an Körpergewicht versus Nebenwirkungen

  • Der Bypass war zwar aufwendiger und damit während der OP mit mehr Risiken belastet, dafür verloren die Patienten aber auch im Schnitt 14,8 kg/m2. Beim Magenband kam man dagegen im Schnitt nur auf 8,0 kg/m2.

  • Im ersten Monat nach dem Eingriff mussten die Patienten mit Bypass aber auch mehr Risiken für postoperative Nebenwirkungen fürchten. Die Quote lag hier bei drei Prozent; bei einem Magenband dagegen nur bei 1,3 Prozent.

    Patienten mit einem Magenband mussten allerdings auch öfter zu einer Nachbehandlung gehen, was ein klarer Nachteil ist.

Fachliche Beratung

Auf Basis dieser Vor- und Nachteile sollten alle Patienten vor dem Eingriff intensive Gespräche mit ihrem Arzt führen und bei Zweifeln im Idealfall eine Zweitmeinung einholen.