Medikamente gegen Adipositas: Noch behält die Fettsucht die Oberhand

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2014

Manche Menschen haben ein paar Kilos zu viel auf den Hüften und sind etwas dicker als andere. Doch das allein ist noch keine Krankheit; es kann jedoch der Beginn einer solchen sein.

Wird dem Dickwerden kein Einhalt geboten, kann der Betreffende an Fettsucht erkranken. Der Arzt spricht in diesem Zusammenhang auch von der "Adipositas". Unter Fettsucht leidet der gesamte Organismus und es können sich schnell Folgekrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck einstellen.

Bisher müssen bei der Behandlung nicht-medikamentöse Therapien im Vordergrund stehen, denn es gibt noch keine Arzneimittel gegen Adipositas. Zwar wird international nach Medikamenten geforscht, doch bisher konnte kein Wirkstoff wirklich überzeugen. Man verfolgt allerdings einen viel versprechenden Ansatz.

Probleme und Fortschritte der medikamentösen Behandlung

Die jüngste Forschungszeit konnte zeigen, dass der Darm viel mehr als nur ein Verdauungsapparat ist. Er produziert unter anderem selbst Hormone, die ganz entscheidend das Essverhalten beeinflussen. Diesen Fakt will man sich zu nutze machen und mit Medikamenten eingreifen.

Indem die Hormone im Darm von adipösen Menschen verändert werden, kann auch das Essverhalten beeinflusst werden. Die gute Theorie kann allerdings noch nicht so recht in die Praxis umgesetzt werden.

Das Problem ist, dass der Magen-Darm-Trakt und auch das Gehirn in Verbindung dazu ein sehr komplexes Gleichgewicht bilden. In dieses einzugreifen, ohne dabei zu viele Risiken in Kauf zu nehmen, ist alles andere als leicht. Denn man möchte bei der medikamentösen Therapie keinen großen Schaden anrichten.

Derzeit bleiben daher Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie die Optionen der ersten Wahl. Gerade in Sachen Ernährung ist man mit neuen Erkenntnissen durchaus schon weit gekommen. So weiß man inzwischen, dass es nicht (nur) um Kalorien geht, sondern auch um den glykämischen Index.