Voraussetzungen, Formen, Ablauf, Nachsorge und Risiken einer Magenverkleinerung

Magenverkleinerungsoperationen werden bei extrem übergewichtigen Patienten durchgeführt. Ärzte nennen diesen Eingriff Gastroplastik. Dabei kommen verschiedene Methoden zur Anwendung. Abnehmen durch eine Operation hört sich einfach an. Die Magenverkleinerung birgt jedoch auch Risiken. Die richtige Ernährung nach dem Eingriff ist von entscheidender Bedeutung.

Von Claudia Haut

Einsatzgebiet der Magenverkleinerung

Eine Magenverkleinerung wird zwar weitläufig als Schönheitsoperation betrachtet, hat aber durchaus wichtige medizinische Gründe. Aufgrund von krankhafter Fettleibigkeit kann es zu zahlreichen Folgekrankheiten kommen, wie:

Mit Hilfe einer Magenverkleinerung lässt sich das Übergewicht um durchschnittlich fünfzig Prozent reduzieren, was bei den Betroffenen zu einer deutlich höheren Lebenserwartung führt.

Durch eine operative Magenverkleinerung, bei der die Ärzte einen kleinen Vormagen bilden, der nur wenig Nahrung aufnehmen kann, können die Patienten massiv an Gewicht verlieren. Mit Hilfe einer Magenverkleinerung lässt sich das Übergewicht um durchschnittlich fünfzig Prozent reduzieren, was bei den Betroffenen zu einer deutlich höheren Lebenserwartung führt.

Dieser Eingriff ist jedoch nicht ohne Risiken und sollte daher gut überlegt sein.

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  • 3D Grafik Magen, Schmerzen rot markiert, weißer Hintergrund

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  • Grafik Querschnitt Magen auf weißem Hintergrund

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Voraussetzungen für eine Magenverkleinerung

Bevor ein operativer Eingriff wie eine Magenverkleinerung durch Magenband durchgeführt wird, müssen erst sämtliche alternative Maßnahmen ausgeschöpft sein. Helfen

nicht bei einer zwingend notwendigen Gewichtsreduktion, so kann in einigen Fällen nur ein chirurgischer Eingriff helfen.

Dieser Eingriff wird ausschließlich bei stark adipösen Patienten durchgeführt, die ohne eine Gewichtsreduktion keine lange Lebenserwartung mehr hätten. Die Magenverkleinerung ist somit häufig die letzte Chance auf eine Gewichtsreduktion.

Für einen operativen Eingriff bei Fettleibigkeit ist es erforderlich, verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. So sollte der Body-Mass-Index mindestens 35 betragen. Darüber hinaus dürfen keine psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen bestehen.

Vorgespräch

Ärztin im Gespräch mit Patientin
Ärztin im Gespräch mit Patientin

Vor der Durchführung einer Magenverkleinerung führt der behandelnde Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten über den bevorstehenden Eingriff und informiert ihn über das Operationsverfahren und mögliche Komplikationen.

Außerdem ist eine intensive Ernährungsberatung nötig, da nach der Magenverkleinerung das Essverhalten stark umgestellt werden muss.

Unmittelbar vor dem Eingriff sollte der Patient nüchtern sein. Das bedeutet, dass mindestens sechs Stunden vor der Operation keine feste Nahrung mehr aufgenommen werden darf.

Verfahrensmöglichkeiten einer Magenverkleinerung

Magen mit Dünn- und Dickdarm

In den letzten Jahren hat die Adipositaschirurgie zunehmend an Bedeutung gewonnen. Unter diesem Begriff fasst man sämtliche operativen Verfahren zusammen, die dazu dienen, krankhaftes Übergewicht (Adipositas) nachhaltig zu behandeln.

Ziel der verschiedenen Operationsmethoden ist, die Nahrungszufuhr des Patienten einzuschränken oder ein erhöhtes Sättigungsgefühl zu bewirken, was schließlich zur Reduzierung des Übergewichts führen soll. Für die Durchführung einer Magenverkleinerung, die unter Vollnarkose erfolgt, gibt es verschiedene Verfahrensmöglichkeiten:

  1. die Vertikale Gastroplastik
  2. das Magenband
  3. den Magen-Bypass
  4. den Schlauchmagen
  5. die biliopankreatische Teilung

Nicht im engeren Sinne zur Adipositaschirurgie zählt man den Magenballon, da dieser nur in besonderen Fällen oder als Vorbereitung für eine Operation zum Einsatz kommt.

Im Folgenden gehen wir etwas näher auf die unterschiedlichen Verfahren ein.

Vertikale Gastroplastik

Unter der Vertikalen Gastroplastik versteht man die Abtrennung von einem Teil des Magens. Dadurch bildet sich ein kleiner Vormagen, der als Pouch bezeichnet wird und der nur eine begrenzte Menge an Nahrung aufnehmen kann.

Der Magenteil wird mit einer speziellen Klammernahttechnik abgetrennt. Danach umfasst der Vormagen lediglich 20-30 Millimeter. Vorgenommen wird die Gastroplastik über die Bauchhöhle.

Das Magenband

Auch bei einem Magenband, das anpassbar ist, schafft der Chirurg einen kleinen Vormagen. Im Gegensatz zur Gastroplastik lässt sich die Verkleinerung des Magens wieder leicht rückgängig machen.

Eine Magenband-Operation bezeichnet man auch als vertikale Gastroplastik oder Gastric Banding. Dieser chirurgische Eingriff wird nur dann durchgeführt, wenn konservative Behandlungsmethoden oder Diäten keinen Erfolg versprechen.

Wirkungsweise

Bei dem Magenband handelt es sich um ein verstellbares Band aus Silikon, das man mit einer neutralen Kochsalzlösung füllt. Bei der Operation wird der Vormagen vom Restmagen mit einer engen Verbindung abgetrennt. Auf diese Weise kann die Nahrung nur langsam in den Hauptmagen gelangen. Da der Patient dadurch weniger Hunger verspürt, nimmt er auch weniger Essen zu sich.

Dem Magenband werden folgende Wirkungen zugeschrieben:

  • eine Reduzierung des Gewichts um durchschnittlich 16 Prozent
  • eine Reduzierung von Depressionen sowie
  • eine Verbesserung der Lebensqualität.

Zudem wird vermutet, dass durch ein Magenband auch eine Schlafapnoe reduziert werden kann.

Durchführung

Verbunden wird das Magenband durch einen Schlauch mit einem Reservoir. Mithilfe dieses Reservoirs, welches man unter die Haut des Patienten transplantiert, kann der Silikonring von außen reguliert werden. Das Einsetzen eines Magenbands geschieht unter Vollnarkose und nimmt ein bis zwei Stunden in Anspruch.

In den meisten Fällen führt man eine Laparoskopie, die man auch Schlüssellochoperation nennt, durch. Gerade bei übergewichtigen Menschen ist diese Methode sinnvoll, da Bauchschnitte bei ihnen große Wunden verursachen.

Mögliche Komplikationen

Im Unterschied zu anderen Methoden der Adipositaschirurgie besteht bei einer Magenbandoperation ein geringeres Komplikationsrisiko, da nur kleine Schnitte vorgenommen werden. Mitunter kann es zu

kommen.

Nach der OP: Auf einige Nahrungsmittel muss verzichtet werden

Nach der Operation müssen die Patienten ihre Ernährungsweise umstellen und auf bestimmte Lebensmittel wie

verzichten.

Der Magen-Bypass

Eine weitere Methode ist ein Magen-Bypass. Der Bypass entstammt der englischen Sprache und bedeutet übersetzt "Umleitung". Solch eine Umleitung wird unter Vollnarkose durchgeführt und benötigt einen Operationszeitraum von ein bis zwei Stunden.

In der Medizin wird der Magenbypass auch als Roux-en-Y-Magenbypass bezeichnet. Ziel der Methode ist es, durch die Veränderung des natürlichen Nahrungsweges eine Gewichtsabnahme zu erzielen.

Durchführung

Es handelt sich um einen minimal-invasiven Eingriff, der mit einem Laparoskop durchgeführt wird. Auch hier wird ein kleiner Vormagen von ca. zwanzig bis vierzig Millimetern Volumen geformt.

Bei diesem Eingriff kappt der Chirurg fast den ganzen Magen vom restlichen Verdauungssystem ab. Lediglich ein kleiner Rest bleibt übrig. Dadurch bewirkt man, dass der Patient nur noch kleine Portionen an fester Nahrung zu sich nehmen kann.

Ferner überbrückt der Operateur auch einen Teil des Dünndarms. Da dies zu einer deutlichen Verkürzung des Darmbereichs führt, der Nährstoffe aus der Nahrung gewinnt, scheidet der Körper rund 40 Prozent an verzehrtem Fett wieder unverdaut aus.

Bei einer Operation im Rahmen einer Laparoskopie entstehen nur kleine Narben, da die benötigten Instrumente nur über kleine Schnitte eingeführt werden. Am Laparoskop befindet sich eine Kamera, so dass der operierende Arzt über einen Bildschirm immer genau erkennen kann, wo sich das Gerät im Bauchraum befindet. Um eine bessere Sicht zu haben, kann ein spezielles Gas den Bauch wölben und so den Eingriff erleichtern.

Wirksamkeit

Schon vier Wochen nach der Operation darf der Patient wieder feste Nahrung zu sich nehmen. In den meisten Fällen verlieren die operierten Personen durchschnittlich 60 Prozent ihres Gewichts.

Einige Patienten erreichen sogar ein normales Gewicht. Darüber hinaus lässt sich durch eine Magenbypass-Operation auch eine bestehende Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) heilen oder zumindest bessern.

Nachteile

Die Methode hat jedoch auch Nachteile. So ist der operative Eingriff sehr aufwendig, da er viele Schnitte erfordert. Da es durch den Bypass zu einer Unterversorgung an Nährstoffen kommt, sind die Patienten gezwungen, Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe enthalten, einzunehmen. Ohne die Nahrungsergänzung besteht die Gefahr von Spätfolgen wie Anämie (Blutarmut) und Osteoporose (Knochenschwund).

Auch eine Umstellung der Ernährungsweise ist erforderlich. So müssen die Patienten auf langfaseriges Fleisch und zuckerhaltige Speisen verzichten. Zudem darf vor dem Essen nichts getrunken werden, denn sonst füllt sich der Magen zu schnell.

Magenbypass (Roux-en-Y-Magenbypass)

Der Magenballon

Als Magenballon bezeichnet man ein nicht-chirurgisches Verfahren, das zur Behandlung von fettleibigen Patienten dient. Dabei wird ein Ballon endoskopisch in den Magen eingeführt.

Wirkungsweise

Grundlage des Magenballons ist das Hervorrufen eines Sättigungsgefühls durch die Dehnung des Magens. So leiten die Dehnungsrezeptoren, die sich in der Magenwand befinden, an das Gehirn Impulse über die Füllung des Magens weiter.

Bei einem Füllungsvolumen von über 400 Millilitern kommt es zu einer verringerten Aufnahme von Nahrung, da der Patient ein Sättigungsgefühl empfindet. Außerdem trägt der Ballon dazu bei, dass der Patient grundsätzlich weniger isst.

Durchführung

Eingesetzt wird ein Magenballon mithilfe eines Endoskops. Über die Speiseröhre schiebt man ihn bis zum Magen vor und füllt ihn dann mit einer Kochsalzlösung. Ein automatisches Ventil sorgt für den Verschluss des Ballons, der frei im Magen schwimmen kann. Der Eingriff nimmt nur etwa 20-30 Minuten in Anspruch.

Nach etwa sechs Monaten ist es notwendig, den Magenballon wieder zu entfernen, da er von der Magensäure angegriffen wird. Dabei bringt man ihn einfach zum Platzen und zieht ihn über Speiseröhre und Mund aus dem Körper.

Wirksamkeit und mögliche Komplikationen

Der Magenballon gilt als relativ unkompliziertes Verfahren. So sind weder eine Operation noch eine Vollnarkose nötig.

Die Wirksamkeit der Behandlungsmethode ist jedoch individuell unterschiedlich. Während manche Patienten ihr Gewicht deutlich reduzieren können, bleibt der Ballon bei anderen dagegen erfolglos, was jedoch auch am Essverhalten liegt. So sollten Süßigkeiten und süße Getränke konsequent gemieden werden.

Nach dem Einsetzen des Magenballons kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören vor allem Bauchkrämpfe und Übelkeit.

In den meisten Fällen nehmen die Beschwerden jedoch wieder ab. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Ballon platzt und in den Darm rutscht. In diesem Fall ist eine sofortige Entfernung erforderlich.

Der Schlauchmagen

Bei einem Schlauchmagen wird ein großer Teil des Magens herausoperiert, sodass lediglich ein schmaler Schlauch von zwei bis drei Zentimetern übrig bleibt. Da dieser Schlauch weniger Nahrung aufnimmt, kommt es zu einem rascheren Sättigungsgefühl. Darüber hinaus stellt der verkleinerte Magen weniger von dem Hungerhormon Grehlin her, wodurch der Patient auch weniger Appetit verspürt.

Wirksamkeit

Die Magenfunktion verändert sich im Unterschied zum Magenband nicht. Für den Patienten bedeutet das, dass er beinahe normal essen kann. Allerdings fallen die Portionen deutlich geringer aus.

Das Schlauchmagen-Operationsverfahren zählt zu den moderneren Techniken. Aus diesem Grund liegen bislang noch keine langfristigen Daten über die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode vor. Allerdings weist sie eine ähnliche Wirksamkeit wie der Magenbypass auf.

(Kontra-)Indikation

Als sinnvoll gilt eine Schlauchmagen-Operation für Fettleibige mit einem Body-Mass-Index ab 40. Bestehen zusätzliche Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit, lässt sich der Eingriff auch bei einem Body-Mass-Index von 35 durchführen.

Nicht zu empfehlen ist eine Schlauchmagen-Operation für Menschen, deren Übergewicht durch den Genuss von süßen Getränken und Süßigkeiten verursacht wird.

Nachteile

Zu den Nachteilen eines Schlauchmagens gehört, dass er nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Manchmal ist nach einigen Jahren ein weiterer Eingriff erforderlich. Auf den Genuss von Süßigkeiten und süßen Getränken in größeren Mengen sollte der Patient lieber verzichten.

Biliopankreatische Teilung

In der Medizin bezeichnet man die Biliopankreatische Teilung auch als Biliopankreatische Diversion (BPD). Darunter versteht man einen massiven chirurgischen Eingriff.

Durchführung und Wirkungsweise

Die Biliopankreatische Teilung gilt als wirksamste Methode, um bei Adipositas einen deutlichen Verlust von Gewicht zu erzielen. So fällt der Eingriff noch massiver aus als bei einem Magenbypass, da man auch den restlichen Magen herausoperiert.

Bei der Biliopankreatischen Teilung verkleinert der Chirurg den Magen des Patienten so sehr, dass dieser nicht mehr imstande ist, große Nahrungsmengen zu verzehren. Darüber hinaus gelangen die Verdauungssäfte erst zu einem späten Zeitpunkt in den Dünndarm, wodurch der Körper einen Großteil der Nahrung wieder unverdaut ausscheidet.

Bei der Operation wird der Magen, ähnlich wie bei der Magenbypass- oder der Schlauchmagen-Operation, stark verkleinert. Dazu operiert der Chirurg die überschüssigen Anteile des Magens heraus. Weiterhin schließt man den Abschnitt des Darms, in den die Verdauungssäfte fließen, an einer tieferen Stelle an.

In manchen Fällen ist es erforderlich, zunächst nur eine Schlauchmagen-Operation durchzuführen. Die weiteren Eingriffe werden erst dann vorgenommen, wenn der Patient sein Gewicht reduziert hat, und das Operationsrisiko geringer ausfällt.

Die Biliopankreatische Teilung mit Duodenalswitch (BPD-DS)

Als moderne Variante der BPD gilt die Biliopankreatische Teilung mit Duodenalswitch (BPD-DS). Bei diesem Verfahren verzichtet man auf die Entfernung des Magenpförtners. Auf diese Weise lassen sich spätere Beschwerden wie

vermeiden.

Wirksamkeit

Durch die Biliopankreatische Teilung sind die Patienten imstande, bis zu 70 Prozent ihres Übergewichts abzubauen. Allerdings wird dieser schwerwiegende Eingriff in der Regel erst ab einem Body-Mass-Index von 50 durchgeführt.

Ernährungsumstellung nach dem Eingriff

Nach der Operation ist eine Umstellung der Ernährungsweise erforderlich. So müssen die Patienten auf den Genuss von

verzichten. Für den Fall, dass zusätzlich der Magenpförtner herausoperiert wurde, gilt dies auch für fette und zuckerhaltige Speisen. Während des Essen sollte man keine Getränke zu sich nehmen, da der Magen sonst rasch gefüllt wird.

Wirkung einer Magenverkleinerung

Durch die Verkleinerung wird der Magen auf etwa die Größe eines Tennisballs, oder anders ausgedrückt, auf 20 ml geschrumpft, was dazu führt, dass eben der Magen an das Gehirn die Meldung weitergibt "ich bin satt". Ein komplettes Menü zu essen ist dann nicht mehr möglich. Zudem muss man anschließend länger und besser kauen. Ein Portionsbeispiel ist etwa:

  1. ein Gulaschwürfelstück,
  2. eine kleine Kartoffel und
  3. eine kleine Portion Gemüse.

Mit einer Gastroplastik können die Patienten in relativ kurzer Zeit große Mengen an Gewicht verlieren, da sie nur noch sehr wenig Nahrung verzehren können. Halten sie sich nicht daran, so können Übelkeit und Erbrechen die Folge sein, da der kleine Magen bereits überfüllt ist und noch keine neue Nahrung aufnehmen kann.

Studien ergeben, dass die Operation wirklich dauerhaft wirkt, die gewünschte Gewichtsreduzierung also erreicht wird. Die Ärzte-Zeitschrift "JAMA" (The Journal of the American Medical Association) berichtet allerdings, dass laut einer neuen Studie das Risiko für übergewichtige Patienten höher liegt als bisher angenommen.

Das bedeutet in Zahlen, dass die früher bekannte Todesrate der 30- bis 50-Jährigen die bei 1% lag nach oben hin, konkret zu 5%, korrigiert werden muss.

Da starkes Übergewicht zu Stoffwechselproblemen und weiteren Krankheiten führt, sind die Daten jeglicher Studien allerdings kritisch zu sehen. Übergewicht selbst kann als Todesgrund bezeichnet werden, weil es den Körper so stark belastet, dass die Lebensdauer erheblich verkürzt wird.

Magen-Bypass-Operation
Magen-Bypass-Operation

Nach der OP

Nach der Operation muss der Patient langsam den verkleinerten Magen an Nahrung gewöhnen. Zwingend notwendig ist trotz der Magenbandoperation eine Ernährungsumstellung.

Bereits nach einigen Monaten haben die Patienten in der Regel massiv an Gewicht verloren. Teilweise wird das Magenband dann wieder entfernt.

Zur Regeneration sollte sich der Patient an einige Regeln halten, damit der Eingriff ein Erfolg wird. Der Patient muss bei der Nahrungsaufnahme langsam essen und die Portionen dabei gut durchkauen. Tritt das Sättigungsgefühl ein, sollte das Essen beendet werden, auch wenn nur geringe Mengen verzehrt wurden.

Des Weiteren ist auch regelmäßige körperliche Bewegung sehr wichtig.

Tipps zur Ernährungsweise nach der Magenverkleinerung

Tipps zur gesunden Ernährung nach einer Magenoperation
Tipps zur gesunden Ernährung nach einer Magenoperation

Mit der richtigen Lebensweise können die Patienten nach der Magenverkleinerung sehr viel Gewicht abnehmen. Die richtige Ernährung ist jedoch sehr wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden nach einer Magenverkleinerung.

Kleine Portionen und sinnvolle Einteilung

Da der Vormagen deutlich kleiner als der normale Magen ist, können die Patienten nur noch kleine Portionen zu sich nehmen. Wird dies nicht beachtet, so droht heftiges Erbrechen, da der kleine Magen nur eine gewisse Menge an Nahrung aufnehmen kann.

Nach der Magenverkleinerung müssen die Mahlzeiten gewissenhaft über den Tag verteilt werden. Sobald der Patient ein Sättigungsgefühl bemerkt, muss er sofort aufhören zu essen. Wichtig ist auch, die Nahrung gut zu kauen, bevor sie geschluckt wird.

Trinktipps

Natürlich müssen auch Patienten nach einer Magenverkleinerung ausreichende und zuckerfreie Mengen trinken. Die Getränke sollten die Betroffenen jedoch unabhängig vom Essen zu sich nehmen. Meist wird empfohlen, eine halbe Stunde vor und auch nach dem Essen nichts zu trinken.

Empfohlene und zu vermeidende Lebensmittel

Von einer Ernährungsberaterin können die Patienten Tipps erhalten, welche Lebensmittel von nun an geeignet und welche für ihren Körper schlecht sind.

Grundsätzlich sollten immer leichtverdauliche Lebensmittel verzehrt werden. Blähende Speisen wie zum Beispiel Kohl sollten dagegen vermieden werden. Lebensmittel, die gut geeignet sind, da sie viel Eiweiß enthalten, sind zum Beispiel:

Von Schokolade, Limo, Marzipan, Marmelade und fettigen frittierten Produkten sollten die Patienten jedoch eher die Finger lassen. Auch spezielle Lebensmittel für Diabetiker, die Zusatzstoffe wie zum Beispiel Sorbit enthalten, dürfen nicht verzehrt werden.

Nährstoffmangel

Manche Patienten müssen für den Rest ihres Lebens mit Nahrungsergänzungspräparaten einem Mangel vorbeugen.

Mögliche Risiken einer Magenverkleinerung

Anatomie des Menschlichen Magens
Anatomie des Menschlichen Magens

Eine Magenverkleinerung birgt natürlich auch Risiken. Dazu zählt zum Beispiel ein Verrutschen des Silikon-Magenbandes. Auch ein Nahrungsstau ist möglich, wenn die Nahrung zu wenig gekaut oder falsche Nahrungsmittel verzehrt wurden.

Allergien

Wie bei jeder anderen Operation mit Vollnarkose auch, so können auch bei einer operativen Magenverkleinerung Komplikationen im Zusammenhang mit den verwendeten Medikamenten oder der Narkose selbst auftreten. Im schlimmsten Fall kann der Patient einen Herz- oder Kreislaufstillstand erleiden. Auch Allergien gegen Medikamente, Verbandmaterial oder Desinfektionslösungen können auftreten.

Verletzungen

Speziell bei einer Magenverkleinerung besteht auch das Risiko, dass andere benachbarte Organe während des Eingriffes lebensgefährlich verletzt werden. Die Folge dieses Eingriffes kann z.B. auch eine Entzündung des Bauchfells sein, die zwingend ärztlich behandelt werden muss.

Auch Verwachsungen im Bereich der Organe können sich entwickeln. Nach der Operation kann sich die Wunde entzünden, und es können schwere Infektionen entstehen. Auch Wundheilungsstörungen können sich entwickeln.

Weitere nötige Eingriffe

Sowohl ein Magenband, das zur Magenverkleinerung benutzt wird, als auch Klammern, die den Vormagen vom ursprünglichen Magen trennen, können verrutschen und einen weiteren Eingriff notwendig machen.

Hat der operierende Arzt das Magenband zu eng um den Magen gelegt, so kann das Organ selbst stark geschädigt werden.

Erbrechen und Schwellung der Magenschleimhaut

Kaut der Patient seine Nahrung nicht genügend und/oder nimmt zu viel Nahrung zu sich, so kann sie in der kleinen Öffnung zwischen Vormagen und dem "alten" Magen steckenbleiben oder auch zu schwerem Erbrechen führen, wenn der Vormagen überfüllt ist.

Erfolgt häufiges Erbrechen, so kann dies die Schleimhaut des Magens angreifen und diese anschwellen lassen. Der Patient kann dann nur noch sehr schlecht Nahrung zu sich nehmen.

Narben und Nahtriss

Bei der operativen Magenverkleinerung entstehen Narben. Wird ein Bauchschnitt gemacht, so ist die Narbe deutlich größer als bei einer laparoskopischen Operation, bei der der behandelnde Arzt nur kleine Schnitte setzen muss.

In den Wochen nach dem Eingriff darf der Patient nicht schwer heben oder tragen, da sonst die Nähte reißen würden. Auch dies würde eine weitere Operation notwendig machen.

Kostenübernahme und Beratung

Die Kosten für eine Magenverkleinerung müssen in den meisten Fällen von den Patienten selbst getragen werden und nur nach Einzelfallentscheidung kann eine Krankenkasse die finanziellen Belastungen übernehmen. Hinsichtlich des durch ein Magenband verlorenen Gewichts, kann man im ersten Jahr bis zu 50 kg abnehmen und im zweiten bis zu 40 kg.

Anhand dieser hohen Summen lässt sich unschwer erkennen, dass ein Magenbypass wirklich nur dann angebracht ist, wenn man ein Gewicht von 130 kg aufwärts aufweisen kann, wobei auch hier die Größe einen wichtigen Faktor darstellt.

Nähere Informationen über das Thema sollte man sich in einem ausführlichen Gespräch bei seinem Arzt einholen.

Vor und nach einer Magenverkleinerung
Vor und nach einer Magenverkleinerung

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