Eine Fettleber erhöht das Sterberisiko nicht

Einer neuen Untersuchung zufolge soll eine nicht durch Alkohol entstandene Fettleber das Sterberisiko nicht erhöhen

Von Cornelia Scherpe
28. November 2011

Bisher gingen die Mediziner davon aus, dass eine Fettleber die Lebenserwartung des Betreffenden sinken lässt. Nun hat eine Studie jedoch ergeben, dass eine Fettleber, so denn sie nicht durch Alkohol entstanden ist, sich nicht auf die Sterblichkeit eines Menschen auswirkt. Diese Erkenntnis ist besonders für alle adipösen Menschen interessant, die durch Übergewicht eine Fettleber haben, jedoch keinen Alkohol trinken.

Forscher vergleichen Lebererkrankungen und Todesursachen

Bei der Studie zur Fettleber nahmen sich die Forscher die Ultraschallvideos von 11.371 Menschen vor, die zwischen 1994 und 1998 in den USA an einer Studie zur Lebergesundheit teilgenommen hatten. Inzwischen waren 1.836 Probanden verstorben.

Bei 716 von ihnen ließ sich die Todesursache auf eine Erkrankung des Herzens oder des Kreislaufs zurück führen. 480 waren dem Krebs erlegen und nur 44 verstarben wegen einer Lebererkrankung.

Sterberisiko für Fettleber-Patienten scheint im Vergleich sogar geringer

Man verglich diese Daten nun mit den Videos und erkannte, dass kaum ein Patient mit Fettleber zu denen gehörte, die verstorben waren. Offenbar wirkte sich die Fettleber nicht auf das Sterberisiko aus. Im Gegenteil: das Risiko schien für diese Menschen im direkten Vergleich sogar kleiner. Die Mediziner sind überrascht und suchen nun nach möglichen Erklärungen.