Ultraschall statt Leberpunktion erleichtert die risikofreie Diagnose von Lebererkrankungen

Die Ultraschall-Elastrografie als alternative Diagnosemethode bei einer Fettleber oder Hepatitis

Von Nicole Freialdenhoven
2. April 2015

Um Lebererkankungen wie Hepatitis oder eine Fettleber korrekt zu diagnostizieren, ist bislang noch eine sogenannte Leberpunktion notwendig, bei der eine Gewebeprobe direkt aus der Leber entnommen wird. So kann das Gewebe unter dem Mikroskop auf Vernarbungen überprüft werden, die auf eine Zirrhose oder Krebs hinweisen.

Für die Patienten ist diese Prozedur nicht nur unangenehm, sondern möglicherweise auch gefährlich, denn sie kann zu Blutungen führen.

Ultraschall-Elastrografie als alternative Diagnosemethode

Forscher der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) stellten nun eine neue Diagnoseform vor, bei der auf die Leberpunktion verzichtet werden kann.

Das neue Verfahren nennt sich Ultraschall-Elastrografie und ist vollkommen schmerz- und risikofrei, so die Wissenschaftler.

Anwendung und Vorteile

Dabei wird die Festigkeit der Leber mithilfe eines Ultraschallgerätes untersucht. Studien haben ergeben, dass die Festigkeit und der Vernarbungsgrad der Leber auf diese Weise genauso gut festgestellt werden können wie bei der Leberpunktion.

Schon jetzt wird die Elastografie zur Überwachung der chronischen Leberkrankheit Hepatitis C verwendet. Sie kann jederzeit wiederholt werden und dauert höchstens zehn Minuten.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die gesamte Leber zu überprüfen und so ein besseres Bild ihres Gesamtzustandes zu bekommen, während eine Gewebeprobe stets nur einen kleinen Teil der Leber beleuchtet.