Warum sich farbenblinde Tintenfische trotzdem tarnen können

Von Thorsten Hoborn
29. April 2010

Als Schutz vor Fressfeinden verwenden Tintenfische einen Tarnmechanismus, der sie farblich dem Untergrund anpasst. Doch woher wissen sie, in welcher Farbe sie sich tarnen sollen, wenn sie farbenblind sind?

Diese Frage stellte sich auch die deutsche Wissenschaftlerin Lydia Mäthger und nahmen die Haut des Fisches genauer unter die Lupe. Sie entdeckte, das ein Gen, welches das Sehprotein steuert, nicht nur in den Augen des Tintenfisches vorkommt, sondern auch in den Hautschichten von Bauch und Flossen. Möglicherweise nehmen die Tiere über diese photosensiblen Bereiche Farbdaten ihrer Umgebung auf, was einem latenten Farbeindruck entsprechen und zur Steuerung der Tarnreaktionen ausreichen könnte.