Halten Kinder strenge Diät, kann das Risiko einer ernsthaften Essstörung steigen

Von Heidi Albrecht
31. Dezember 2013

Bei Kindern, die in jungen Jahren sehr strenge Diät halten und radikal abnehmen, steigt das Risiko an einer ernsthaften Essstörung zu erkranken. Oftmals wird dies verkannt, weil diese Kinder nicht so stark untergewichtig sind, wie andere, die unter Magersucht leiden.

Gewöhnung an Diäten führt zu Essstörungen

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie aus den USA. Anhand eines Beispiels von zwei Jugendlichen wird die Gefahr sehr deutlich. Ein Junge und ein Mädchen wurden in die Mayo-Klinik in Minnesota aufgenommen, wegen restriktiven Essverhaltens.

Sie hatten innerhalb von zwei bis drei Jahren 40 Kilo abgenommen. Allerdings nicht durch erbrechen, sondern durch das konsequente Einhalten ihrer Diät. Sie nahmen täglich weniger als 1.500 Kalorien zu sich und trieben regelmäßig Sport.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der Junge leicht reizbar, litt unter Konzentrationsschwäche und war Kälteempfindlich. Das Mädchen litt unter Haarausfall, Schwindel und Menstruationsbeschwerden. Alles seien typische Symptome einer Essstörung.

Diese Kinder seien nicht nur körperlich, sondern auch psychisch krank. Sie weisen die gleichen Verhaltensmuster auf, wie Magersüchtige, denn auch sie haben ein gestörtes Verhältnis zum Fett, zum eigenem Körper und einen erhöhten Bewegungsdrang.

Fatal ist bei diesen Jugendlichen, dass man die Erkrankung nicht auf den ersten Blick erkennt, denn sie sehen nicht ungewöhnlich dünn aus.

Bei Diäten auf Gesundheit und nicht auf schnellen Gewichtsverlust achten

Die Experten raten Eltern dazu, wenn ein Kind abnimmt, dies ausschließlich über eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung vorzunehmen. Eine Diät auf Biegen und Brechen habe wenig Sinn und führe im schlimmsten Fall zu einer krankhaften Essstörung.

Damit einst fettleibige Kinder nicht an einer Essstörung erkranken, ist es wichtig, die Gesundheit in den Vordergrund zu stellen und nicht die Gewichtsreduzierung an sich.