Essstörungen bei Jugendlichen: Binge-Eating führt möglicherweise zu Diabetes

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2014

Neben der klassischen Magersucht (Anorexie) gehört das Binge-Eating zu den häufigsten Essstörungen unter Jugendlichen: Dabei stopfen die Betroffenen in unkontrollierten Heißhungerattacken immer wieder große Mengen an Essen in sich hinein, häufig mit hohem Fett- und Zuckeranteil.

Fressanfälle schädigen die Bauchspeicheldrüse

Anders als bei der Bulimie werden die Nahrungsmittel jedoch nicht wieder erbrochen, sondern vom Körper verdaut. Forscher des Boston Children's Hospital, die sich mit dem Phänomen Binge-Eating beschäftigten, warnten nun davor, dass diese unkontrollierten Fressanfälle später zu Diabetes führen können. Die Langzeitbeobachtung von 4.300 Mädchen hatte ergeben, dass diejenigen mit einer Binge-Eating-Störung ein vierfach erhöhtes Risiko besaßen, später an Diabetes mellitus zu erkranken.

Schuld daran sind vermutlich die kalorienreichen Mahlzeiten, die bei einem Fressanfall konsumiert werden: Durch die plötzliche hohe Zufuhr an Zucker und anderen Kohlenhydraten gerät der Blutzuckerspiegel aus der Balance. Auf lange Sicht schädigt dies die Langerhans-Inseln der Bauchspieldrüse, die das Insulin produziert und bereitet so einer Diabetes den Weg.