Essstörungen sind nicht nur ein Problem bei Mädchen und Frauen, sondern auch für junge Männer

Von Heidi Albrecht
26. Juni 2014

Essstörungen bringen die meisten fast ausschließlich mit Mädchen und jungen Frauen in Verbindung. Dabei sind ein Viertel der Betroffenen männlich.

Eine kleine Studie aus Großbritannien belegt die Theorie, dass junge Männer ebenso an Essstörungen erkranken können, wie junge Frauen. Befragt wurden 39 heranwachsende Frauen und Männer im Alter zwischen 16 und 25 Jahren zu ihrer Erfahrung mit der Diagnose, der Therapie und der Behandlung ihrer Essstörung.

Trotz eindeutiger Symptome herrschen Zweifel

Unter den Befragten befanden sich zehn männliche Teilnehmer und diese bestätigten, dass ihre Störung zunächst überhaupt nicht ernst oder wahrgenommen wurde.

Obwohl bei den männlichen Teilnehmern die selben Symptome vorlagen, wie Erbrechen oder tagelanges Hungern, taten sich Ärzte mit der Diagnose schwer. Dass nicht nur Frauen mit Essstörungen zu kämpfen haben, hat einen einfachen Hintergrund. Das Schönheitsideal beim Mann sieht großgewachsen und muskulös aus.

Ähnlich wie bei den Frauen sehen sich auch junge Männer tagtäglich mit diesen Idealbildern durch die mediale Welt konfrontiert. Experten warnen inzwischen vor einer regelrechten Bilderflut vermeidlich makelloser Menschen. Das führt letztendlich zu einer unrealistischen Wahrnehmung des eigenen Körpers.

Ursachen für Essstörungen sind meist ein Ergebnis verschiedener Faktoren. Dazu zählen unter anderen Veranlagung, aber eben auch der kulturelle als auch soziale Druck aus dem Umfeld.